SA 26.11.2022 | 23.15 Uhr | Das Erste

Simpler kann ein Konzept eigentlich nicht sein. Ein paar Musik-Promis kommen zusammen, setzen sich auf ein Sofa, und jeder darf ein paar Songs auf der Bühne performen. Dann sagen sie sich, wie toll das war.

Und es hätte auch ganz toll werden können. Denn der Clou von „Your Songs“ ist, dass im Hintergrund eine Studioband und das 40-köpfige mdr-Sinfonieorchester spielen. Es handelt sich also um Auftritte mit großem Aufwand. Das Ergebnis war am späten Sonnabendabend im Ersten zu sehen. Und das konnte sich leider nicht so richtig sehen lassen. Denn vom großen Aufwand und vor allem vom großen Orchester hat man gar nicht so viel sehen können.

Das muss man sich mal vorstellen: Da setzt der mdr sein riesiges Sinfonieorchester ins Studio und schafft es nicht, dieses Ensemble ordentlich ins Bild zu setzen. Denn mit Robbie Williams hatte man an diesem Abend sogar einen sehr prominenten Namen im Panel. Jeanette Biedermann und Gregor Meyle moderierten und sangen, außerdem war Sarah Connor dabei, Max Giesinger und Johannes Oerding.
Für „Your Songs“ hatte man also große Namen und die große Kapelle – aber scheinbar keine große Idee, wie man das alles vernünftig ins Bild setzt.

Das mdr-Sinfonieorchester müsste ja eigentlich für eine gewisse Gediegenheit sorgen. Dass die Show aber total billig-ramschig wirkt, ist allein den Machern der Sendung zuzuschreiben. Nicht nur, dass das Orchester kaum zur Geltung kam, die Show wurde vom Publikum regelrecht niedergeschrien. Ständig wurde extasisch geschrien, und es machte den Eindruck, dass das Geschrei in Wirklichkeit später reingeschnitten wurde – es wirkte nicht echt, es war einfach nervig. So kann man die Atmosphäre einer Show auch absolut ruinieren, und bei „Your Songs“ ist es genau so passiert. Überhaupt ist an der Sendung sehr viel rumgeschnitten worden.

„Your Songs“ ist also eine nette Idee, aber die Umsetzung ist extrem mangelhaft und zum Abgewöhnen.

-> Die Sendung (hier in 4 Teilen) in der ARD-Mediathek (bis 2. Januar 2023)