DI 15.11.2022 | 4.00 Uhr (Mi.) | DW English

Es kommt ja hin und wieder vor, dass bei Live-Schalten zu Korrespondenten in Nachrichtensendungen im Hintergrund irgendwas Ungewöhnliches passiert. Bei der Deutschen Welle in der Nacht zu Mittwoch, in den „DW-News“, spielte sich jedoch Bizarres ab.

Die Korrespondentin Carolina Chimoy berichtete in der Deutschen Welle live aus den USA, wo Donald Trump gerade verkündet hatte, dass er noch mal US-Präsident werden will.

Im Hintergrund stand ein Typ in einem merkwürdigen, engen Anzug. Ein bisschen sah er aus wie ein Sportler. Er hatte die Kapuze auf seinen Kopf geschoben. In der Hand hielt er ein großes Plakat. Darauf stand: „Fake News is CNN“. Immer wieder grinste er dümmlich in die Kamera. Dass die Reporterin sein Schild immer teilweise verdeckte, bemerkte er nicht, oder es störte ihn nicht. Dass die Reporterin gar nicht für CNN vor der Kamera stand, bemerkte er nicht, oder es störte ihn. Er grinste einfach vor sich hin.

Carolina Chimoy wirkte zwischenzeitlich zwar irritiert, aber scheinbar hatte man bei der Deutschen Welle beschlossen, den Typen im Hintergrund zu ignorieren. Denn auch nach einem kurzen Einspieler war der Typ samt Schild noch da, und die Reporterin redete einfach weiter.

Und auch der Moderator im Studio ging nach der Schalte nicht darauf ein. Nicht mit seiner Mimik, auch nicht mit Worten. Als Zuschauer aber konnte man das gar nicht ignorieren, denn der Typ nervte. Immerhin schaffte er, dass man der Reporterin nicht zuhörte, sondern nur darauf achtete, was er tat.

Das ist scheinbar die Masche der Trump-Anhänger. Medien in den Schmutz ziehen, sich dreist an die Fernsehleute ranwanzen und frech in die Kamera grinsen. Bei seinen Fans bekommt er dafür ganz sicher Applaus. Von allen anderen vermutlich eher Abscheu.