DI 18.10.2022 | Netflix

Sommer 1997, wir erinnern uns: die Oder-Flut. Der Deichbrut in Brieskow-Finkenheerd. Die überflutete Ziltendorfer Niederung. Das größte Oder-Hochwasser jemals.
Ihren Ursprung hatte sie in den polnischen und tschechischen Gebirgen. Riesige Regenmengen ließen die Flüsse anschwellen. Betroffen war auch die polnische Großstadt Breslau.

Und dort spielt die 6-teilige polnische Serie „Hochwasser“ auf Netflix. Im Sommer 1997 droht der Stadt die Flut. Wissenschaftler warnen, die Entscheider in der Stadt verdrängen und blockieren.
Der städtische Beamte Jakub Marczak holt die Hydrologin Jamina Tremer nach Breslau. Jamina sagt voraus, dass Breslau von der Flut getroffen wird. Aber sie trifft auf Unglauben und Missgunst.
Dämme müssen gesprengt werden, um Breslau zu retten, doch in einem der Dörfer sorgen die Bewohner dafür, dass ihr Damm stehen bleibt. Auch sie denken, es werde nicht so schlimm, und am Ende stehen auch sie alle auf dem Damm, um ihn zu erhöhen.

Die wahren Ereignisse von 1997 inspirierten zu dieser Serie. Das Hochwasser gab es wirklich, einige Geschichte darum sind erfunden, aber sicherlich nicht unwahrscheinlich.
So sind dann auch die vier Folgen, die vor der Flut spielen, die spannenderen. Denn sie zeigen einerseits den Konflikt in der Stadt, aber auch die Entschlossenheit – auch wenn sie nicht immer schlau ist – der Menschen auf dem Land. Gut und Böse treten allerdings in dieser Serie so offensichtlich gegeneinander an, dass diese Plakativität manchmal ein bisschen nervig ist. Die Männer, die machtgeil sind, die einer Frau nicht glauben wollen und überhaupt davon ausgehen, dass so eine Flut nicht geschehen könne, sind teilweise sehr eindimensional und klischeehaft dargestellt.
Am Ende aber ist „Hochwasser“ eine spannende Serie über eine Naturkatastrophe, die genau so passiert ist und genau so und schlimmer wieder passieren kann.

-> Die Serie bei Netflix