SA 08.10.2022 | 15.20 Uhr | RTL

Unverschämt. Da fragt der Reporter Harald Glööckler doch tatsächlich nach seinem Privatleben! Wo doch der Glööckler nie was aus seinem Privatleben erzählt. Wo kämen wir denn da dahin, wenn der Glööckler irgendeinem daher gelaufenen RTL-Team etwas aus seinem Privatleben erzählen würde?!
Ähm, nun gut, also, das RTL-Team war genaugenommen nur dafür da, um etwas aus dem Privatleben von Harald Glööckler zu erfahren. Glööckler hat sich nämlich das RTL-Team nach Hause geholt, um aus seinem Privatleben eine mehrteilige Doku zu drehen. Oder er wurde gezwungen, man weiß es nicht genau.
Die Doku war zwar vermutlich dann doch nicht so spannend, so dass es nur für das Sonnabendnachmittagsprogramm reichte.

„Pompöös! Die fabelhafte Welt des Harald Glööckler“ heißt die Dokureihe, die RTL nun etwas schamhaft am Nachmittag versendet. Das könnte eventuell daran liegen, dass die Doku und auch Haralds Leben weder pompös (oder gar pompöös), noch fabelhaft ist. Viel mehr zeigt sich Harald Glööckler in seiner eigenen Doku als genervter, manchmal unverschämter, flegelhafter Typ, der andere bepöbelt, wenn etwas nicht nach einem Gusto läuft.
Dafür dürfen wir ihm dabei zusehen, wie er 20.000 Haare auf seine Fastglatze eingepflanzt bekommt, und während der OP erfährt er, dass die Schwester seines Hundes gestorben ist.
Ja, die Schwester. Seines Hundes.
Was ihn zum Weinen bringt, und man weiß ehrlich gesagt gar nicht, was gerade skurriler ist: dass wir zusehen dürfen, wie Glööckler lauter Spritzen in seine Omme bekommt. Oder dass Glööckler angesichts der Horrormeldung auf seinem Handy in Tränen ausbricht.

Ach, und stimmt ja, Glööckler möchte nichts aus seinem Privatleben preisgeben.
Auch nicht, als sich Glööckler morgens um 5.50 Uhr vom RTL-Team im Hotelzimmer wecken lässt. Wobei Glööckler schon ganz gut geschminkt auf dem Bett liegt und eher schlecht als recht spielt, dass er vom Auftauchen des RTL-Teams total überrascht sei.
Den Tod der Schwester seines Hundes hat Glööckler übrigens schnell überwunden, denn nach der OP – noch mit dem riesigen Wundpflaster auf dem Kopf – eilt er gleich in ein Restaurant, um locker-flockig zu tanzen.

Und wenn er nicht gerade irgendwelche Mitarbeitende zusammenscheißt – ja, geradezu zusammenbrüllt, da kann der Glööckler tatsächlich auch mal seine sympathi… äh, halt, nein, das war jemand aus der Werbepause.

Wer diese Doku sieht, der ahnt, wie schwierig die Drehbedingungen für das RTL-Team gewesen sein muss. Eine Diva, die ihre miese Laune an anderen auslebt, Situationen, die durchaus erschreckend und skurril sind. Vermutlich war die Produktion froh, als der ganze Quatsch endlich im Kasten war und sie endlich abrücken konnten.

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