SA 17.09.2022 | Youtube

Leises Stimmengewirr. Eine Schlange mit Menschen, die sich eine Treppe hoch und aus dem Gebäude rausbewegt. Und Menschen, die an einem aufgebahrten Sarg entlangschreiten. Und das alles völlig unkommentiert.
Man könnte meinen, es handele sich um eine sehr langweilige Live-Übertragung. Weil scheinbar nur wenig passiert. Dabei passiert ziemlich viel.

Unter anderem die BBC streamt seit Donnerstag live aus der Westminster Hall in London „The Queen: Lying-in-State“. Nach dem Tod von Queen Elizabeth II. ist der Sarg in der Mitte der Westminster Hall aufgebahrt. Auf beiden Seiten können die Menschen daran vorbeilaufen und kurz innehalten.
Wie sie das machen, das ist sehr interessant zu beobachten. Manche bleiben stehen. Manche machen einen Knicks. Es gibt Leute, die verbeugen sich. Andere schauen einfach nur. Manche laufen einfach durch und schauen nur kurz rüber.
Und das, nachdem die Menschen ewige Zeiten angestanden. Die Schlange ist wohl so lang, dass die Wartezeit bei mehr als 24 Stunden liegt. Es heißt, bis Montagmorgen werden 750.000 Menschen an der Queen vorbeigeschritten sein.

Zwischendurch gibt es immer wieder Wachablösungen. Dann wird mit einem Stab (der bestimmt einen Namen hat) auf den Boden geknallt (und auch das hat sicherlich eine Bezeichnung), die Wachmänner kommen im Gleichschritt eine Treppe runter und gruppieren sich um den Sarg. Je nachdem, wer da abgelöst wird, wird dafür auch der Strom der Menschen kurz angehalten.

Am frühen Montagmorgen endet das „Lying-in-State“, und es beginnt die große Trauerfeier für Elizabeth II., und am Montagabend kommt sie an ihre letzte Ruhestätte.

-> Die Live-Übertragung auf Youtube (bis 19. September 2022)