DI 30.08.2022 | Netflix

Nach einer wahren Geschichte, auch wenn nichts genauso so passiert ist. Vermutlich.
Klar ist aber, dass „Kleo“ in der deutschen Serienlandschaft durchaus hervorsticht. Durch die Story, durch die Machart – „Kleo“ wirkt international.

1987: Kleo Straub ist für die Stasi in West-Berlin. Im „Big Eden“ führt sie einen Auftragsmord durch. Zurück in der DDR wird sie am nächsten Tag allerdings festgenommen. Die Stasi hat ihr eine Falle gestellt, und sie kommt in den Knast. Dort erfährt sie brutale Gewalt, sie wird schwer verletzt und verliert ihr ungeborenes Kind.
1990, nach dem Mauerfall, kommt sie frei – und sie will Rache. Kleo will wissen, warum sie im Knast landete und wer dafür zuständig war. Wo war das Loch im Geheimdienst? Die Spuren führen auch nach West-Berlin. Auf ihrem Rachefeldzug trifft sich auf den West-Polizisten Sven Petzold. Den hat sie 1987 im „Big Eden“ schon gesehen. Was hat er damit zu tun?

In der achtteiligen Serie auf Netflix dreht Kleo den Geheimdienst auf Links. Sie sucht alle Leute auf, die damit zu tun haben könnten. Auch ihren damaligen Geliebten, der nun aber mit einer anderen Frau zusammenlebt – die sich allerdings auch als ziemlich gewaltbereit herausstellt.
Die Handlung ist spannend, wenn auch natürlich ausgedacht – so trifft Kleo in der Serie auch auf den ehemaligen Stasi-Chef Erich Mielke, für den das Treffen unschön endet.

Jella Haase spielt Kleo, und das mit einer so großen Wucht, die überwältigend ist. Da könnte ihr internationaler Durchbruch sein. Ein Kracher ist aber auch Julius Feldmeier als Thilo, der sich in Kleos ehemaliger Wohnung eingenistet hat und etwa speziell, aber auf eine Weise sehr liebenswürdig ist. Dimitrij Schaad spielt den Polizisten, der von Kleo irgendwie fasziniert ist. Vladimir Burlakov ist Kleos Geliebter, der nach ihrer Rückkehr immer noch Gefühle für sie zu haben scheint.
Ein toller Cast in einer aufregenden Story. Dazu grelle Farben, ein gut ausgewählter Soundtrack mit einigen Perlen der DDR-Musik und einer außergewöhnlichen, aufwendigen Kameraarbeit.
„Kleo“ gehört zu den deutschen Serien, die auf Netflix durchaus auch international Erfolg haben könnten.

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-> Die Serie auf Netflix