Being Jan Ullrich

MI 06.07.2022 | 23.00 Uhr | Das Erste

Das passiert der ARD so wahrscheinlich auch nicht mehr, aber der damalige Hype war einfach zu groß und zu gut.
1996 schaffte der deutsche Radrennprofi Jan Ullrich bei der Tour de France den zweiten Platz, 1997 gewann er die Tour. Das Erste übertrug das Radrennen jeden Tag live, und es war das große Top-Ereignis.
1998 war Das Erste nicht nur der übertragende Sender, sondern auch Sponsor des Teams Telekom. Journalistischer Abstand? Na ja. Immer wenn das Telekom-Team durchs Bild radelte, bei jedem Interview, bei jeder Pressekonferenz: Immer war das Logo des Ersten zu sehen.
Allerdings: Jan Ullrich war gedopt, wie später rauskam. Und nicht nur Jan Ullrich. Doping war im Team Telekom offenbar kein Tabu.

Davon handelt die spannende Dokureihe „Being Jan Ullrich“, die am Mittwochabend im Ersten komplett am Stück ausgestrahlt worden ist.
RTL Hatte damals den Schumacher-Hype, und die ARD wollte auch etwas, womit man sich sportlich brüsten konnte, und da kam Jan Ullrich gerade recht. Exclusiv-Interviews, Backstage-Berichte, Homestorys – da wäre so eine Dopingenthüllung natürlich doof gewesen.

Die Doku zeigte aber auch, dass die Doping-Problematik ganz schnell ein Thema wurde. Der Radsport wurde dreckig, Jan Ullrich befand sich schließlich im freien Fall.
Zu sehen, wie aus dem Event ein Desaster wurde, ist interessant, zumal Ullrich nie so wirklich zugegeben hat, etwas Ungutes getan zu haben.

-> Die Doku-Reihe in der ARD-Mediathek (bis 25. Juni 2023)


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