Deutschland 9/11

FR 10.09.2021 | 22.15 Uhr | Das Erste

Auch 20 Jahre danach erzeugen diese Bilder Gänsehaut. Auch 20 Jahre wissen wir noch relativ genau, was war, wo wir waren und wie wir das erlebt haben.
Am Freitagabend zeigte Das Erste die Doku „Deutschland 9/11“ und beleuchtete diesen 11. September 2001 aus deutscher Sicht. Den Schock, die Angst und die Folgen.

Allerdings scheinen ausgerechnet bei den Fernsehmachern in der Doku die Erinnerungen zu verblassen, dabei müssten sie eigentlich nur ins Archiv schauen.
So berichtete Ulrich Wickert davon, dass er an diesem frühen Nachmittag gerade Essen war, als ihn der Anruf erreichte, dass in New York passiert sei. Der damalige Chef vom Dienst der Tagesthemen erzählt in der Doku, dass in der Tagesschau um 15 Uhr ganz am Ende kurz berichtet worden sei – und von einem Sportflugzeug die Rede gewesen sei.
Dabei war das noch viel dramatischer: Nicht am Ende, sondern mittendrin schoben Claus-Erich Boetzkes die erste Meldung aus New York – und in den gezeigten Live-Bildern sah man das zweite Flugzeug einschlagen, was aber vom Moderator unbemerkt blieb. Ganz am Ende ging man ein zweites Mal darauf ein.
Es muss dann bei ARD-aktuell hoch hergegangen sein, denn im Ersten lief dann zunächst das normale Programm, ehe sich die Nachrichtenleute dann wieder ins Programm schalteten.

Immer wieder sorgen die Erzählungen der unmittelbaren Auswirkungen der Anschläge für Gänsehaut. Der Flugverkehr über den USA ist eingestellt worden. Ein Flugkapitän erzählte davon, dass er stattdessen in Kanada landen musste, wo viele Flieger auf dem Rollfeld standen und die Bewohner im Umkreis des Airports dann für die Verpflegung sorgten – zuvor habe Angst im Flieger geherrscht, weil ja keiner wusste, ob vielleicht auch bei ihnen Attentäter in der Kabine saßen.

In Berlin wurde die US-Botschaft gesichert, ebenso in Hamburg – die Angst und Beklommenheit an diesem 11. September 2001 waren allerorts groß.
Und sie ist es immer noch, wenn man diese Doku sieht, 20 Jahre danach.

-> Die Sendung in der ARD-Mediathek (bis 10. September 2022)


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