Soldaten

MI 07.07.2021 | 23.50 Uhr | Das Erste

Es gibt Dinge, die ändern sich nie. Wie das erste richtige Antreten bei der Bundeswehr. Das erste mal angeschrien zu werden. Ermahnt zu werden, dass man sich jetzt doch jeden Morgen zu rasieren hat, selbst wenn da im Gesicht gar nicht so viel wächst. Wer jetzt keinen Bart hat, hat auch später keinen zu haben.

„Soldaten“ ist der schlichte Titel der spannenden Doku, die am späten Mittwochabend im Ersten zu sehen war. Zwei Jahre begleiteten Willem Konrad und Christian von Brockhausen drei junge Soldaten, die in der Panzergrenadierkompanie in Hagenow in Mecklenburg-Vorpommern, ihren Dienst bei der Bundeswehr beginnen.
Sie wollen Berufssoldaten werden – denn den Grundwehrdienst gibt es ja schon ein Jahrzehnt nicht mehr. In Hagenow werden zudem Soldaten ausgebildet, die meist in den Auslandseinsatz gehen. 2019, mit Beginn der in der Doku gezeigten Grundausbildung, war klar, dass es dann irgendwann nach Afghanistan gehen könnte.

Jarrell, Jeremy und Alexis sind Anfang 20. Jarrell sagt, er möchte seinem Land was wiedergeben. Jeremy hat einfach einen Ausbildungsplatz gesucht.
Absolut unkommentiert begleitet die Kamera die jungen Männer in ihrem Grundwehrdienst. Wie sie an ihren Aufgaben wachsen wollen, auch scheitern oder sich durchbeißen müssen.
Es ist immer noch hart bei der Bundeswehr, der Ton ist rau, es wird auf Disziplin gedrungen. Aber die Bundeswehr von heute erlaubt auch Zwischentöne, vielleicht mehr als noch vor 20 Jahren.
Die Einblicke, die man als Zuschauer bekommt, sind sehr interessant. Warum wollen diese jungen Leute das, und können sie das wirklich schaffen? So wird sich beispielsweise Jarrell erst mehr und mehr bewusst, was es heißt, nach Afghanistan zu gehen.

Kann man den Filmemachern glauben, wurde nichts zensiert, nichts beschönigt, sondern gezeigt was ist. Es ist ihnen gelungen, nah an die Jungs ranzukommen, auch in ihr Inneres zu schauen. Nicht alle bleiben am Ende beim Bund.

-> Die Doku in der ARD-Mediathek (bis 7. Juli 2022)


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