SA 17.04.2021 | 23.05 Uhr | Welt
Bis kurz vor 3 haben sie geredet. Weil sie es konnten. Und durften. Denn die neue Talkshow beim Nachrichtensender Welt heißt „Open End“. Michel Friedman lädt sich drei Gäste ein, und dann wird geredet, bis keiner mehr Lust hat oder sie einfach gehen.
In Ausgabe 1 diskutierte Friedman mit Thea Dorn, Michel Abdollahi und Heinz Bude das Thema „Wut“. Am Ende, um 2.57 Uhr (!), standen sie alle um den Tisch herum und diskutierten, ob sie vielleicht doch noch bleiben wollen. Thea Dorn hatte Hunger, Michel Adollahi überlegte, ob er die Sendung von Friedman einfach übernehmen wolle, und Heinz Bude war irgendwie die Lust vergangen. Aber wenn sie noch was zu essen bekommen hätten – was wohl wegen Corona nicht ging – dann hätten sie auch noch bis zum Morgenprogramm weiterdiskutiert.
Eigentlich ist so eine „Open End“-Talkshow ein spannendes Experiment, und es ist schön, wenn sich Welt mal so was traut. Allerdings war schon vorher klar, dass die Sendung vier Stunden dauern würde, denn die Welt-Pressesprecherin hatte das auf Twitter schon ausgeplaudert. „Open End“ war nicht live, und das würde dieser Sendung auf jeden Fall noch mal einen Kick geben – denn um dabei zu sein und um mitzufiebern, ist der Live-Gedanke reizvoll.
Aber auch der Sendeplatz ist ungünstig. Am späten Sonnabendabend habe zumindest ich keine Lust auf solche langen ernsten Diskussionen.
Die Sendung sollte live zur Primetime beginnen, und dann vielleicht mal unter der Woche. Das wäre so viel reizvoller, aber vermutlich haben die Hitler-Dokus bei Welt da doch noch mehr Priorität.
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