Gottschalk feiert: Nochmal 18!

FR 16.04.2021 | 20.15 Uhr | SWR-Fernsehen

Wer Angst hatte, dass Thomas Gottschalk mit der Verabschiedung von „Wetten, dass…?“ in der Versenkung verschwinden würde, muss sich scheinbar überhaupt keine Sorgen macht. Der Showmaster ist scheinbar so präsent wie nie.
Erst neulich sprang er für Dieter Bohlen bei „Deutschland sucht den Superstar“ ein. Am Sonnabend spielt er live bei RTL mit bei „Denn sie wissen nicht, was passiert“ mit. Am Freitagabend startete etwas versteckt im SWR-Fernsehen eine neue Show.
Sie widmet sich einem Thema, das eigentlich zu Gottschalk wie die Faust aufs Auge passt: Nostalgie.

Das Konzept ist weder neu noch innovativ: Gottschalk lädt sich drei Gäste verschiedener Generationen ein und spricht mit ihnen über die Zeit rund um ihren 18. Geburtstag. Mit Jutta Speidel ging es in die frühen 70er, mit Kai Pflaume in die Zeit Mitte der 80er und mit Max Giesinger ins WM-Jahr 2006.

Musik, Kultur, Trends, persönliche Erinnerungen – und das 90 Minuten lang. Das ist nette und harmlose Unterhaltung, unaufgeregt, aber dennoch durchaus amüsant.
Mit Jutta Speidel konnte Gottschalk über die gute alte Zeit schwärmen, bei Kai Pflaume geriet er ein wenig ins Schleudern, weil Gottschalk offenbar wenig über die DDR weiß. An diesem Punkt der Show offenbar sich übrigens auch wieder, wie wenig DDR-Geschichte überhaupt eine Rolle spielt. In einem Ausschnitt der DDR-Musikshow „Bong“ war auch Inka Bause zu sehen, die ihren „Spielverderber“ sang, ein großer DDR-Hit. Die Sprecherin sagte dazu, dass „Bong“ auch Stars hervorgebracht habe. Das hat „Bong“ nicht nur mit Inka, sondern auch mit vielen weiteren Stars, die aber eben nur damals in der DDR Stars waren. Die Sprecherin meinte aber natürlich: heutige Stars, und wen interessieren schon Stars in der DDR, die man heute im Westen nicht mehr kennt oder kennen will?
Mit Max Giesinger konnte Gottschalk dagegen über die schlechtere neue Zeit granteln und über Songs, die man schon mal gehört hat, dessen Name aber keiner mehr kenne.

Es sind schöne Zeitreisen, die in „Gottschalk feiert: Nochmal 18!“ unternommen werden. Das Konzept gab es so ähnlich schon mal, aber das juckt vermutlich die wenigsten Menschen. Die Show ist gute Unterhaltung zum Start des Wochenendes.
Albern ist eigentlich nur, dass man zu Beginn und mehrfach in der Sendung schon Zusammenfassungen bekommt, was man denn gleich sehen würde. Bitte wieder abschaffen.

-> Die Sendung in der ARD-Mediathek (bis 16. April 2022)


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