Even Closer – hautnah

DI 16.03.2021 | TV Now

Die Handlung ist eigentlich wurscht. Hauptsache: alle nackt.
Deshalb also gleich vorweg, und darauf kommt es ja schließlich an: Das Besondere an der Serie „Even Closer – hautnah“ bei TV Now ist, dass Nacktheit hier eine sehr große Rolle spielt.
Wo sonst verschämt der Kameraausschnitte unterm Bauchnabel endet, sieht der Zuschauer in dieser Serie: alles. Weibliche Brüste – okay, das ist ja normal. Aber auch untenrum bekommen wir Einblicke – bei Männern und bei Frauen. Wenn ein Typ nackt in der Küche rumsteht, dann dreht er sich eben auch um, und man sieht seinen Pimmel. Und wenn sich Frauen in der Umkleidekabine umziehen, dann stehen sie eben auch ewig nackt rum oder laufen nackt irgendwo hin. Und wenn sich ein Mann und eine Frau lieben, dann sehen wir zwar nichts, was jugendfrei ist – aber auch das nur gerade so. Es wird geleckt, gestoßen und gestöhnt.
Softporno? Ja.

Das Schlimme daran ist: Es ist absolut unnötig, und manchmal scheint die Nacktheit in dieser Serie nur dazu zu dienen, um mit eben dieser Nacktheit aufzufallen.
Eigentlich ist „Even Closer – hautnah“ die deutsche Variation einer Tanzserie. Eine Gruppe junger Leute besucht in Hamburg eine professionelle Tanzschule, alle sind sie heiß auf Hauptrollen. Zusätzlich erleben wir die jungen Leute in ihrer WG, wo es zwar heißt, man fange untereinander nichts an, aber… Das wäre ja langweilig. In Liebesdingen gibt es lauter Irrungen und Wirrungen.
In gerade mal sechs halbstündigen Folgen ist für Tiefgang leider kein Platz, und die Tanzszenen hat man in internationalen Serienproduktion schon sehr viel besser gesehen. Nicht alle schauspielerischen Leistungen sind überzeugend.
Man könnte sagen: Die Serie ist nett, aber nicht mehr. Ein bisschen Liebe, Spannung und auch Tanz.

Und eben auch nackte Menschen. Wenn doch diese Nacktheit nicht so aufgesetzt wirken würde. Nacktsein wegen des Nacktseins. Zumal eine Szene nicht erotischer oder auch realistischer wird, nur weil man alles sieht. Oft wirkt die Ungezwungenheit in dieser Serie total gezwungen. Und wenn man diesen „Aufreger“ (der ja keiner ist) wirklich nötig hat, um eine Serie zu pushen, dann sollte man vielleicht doch noch mal inhaltlich in die Drehbücher schauen. Der Fokus scheint ja bislang woanders gelegen zu haben.

-> Trailer und die Serie auf TV Now


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