RTL spezial: Angriff auf unsere Kinder

MO 08.03.2021 | 20.15 Uhr | RTL

Das Mädchen ist 12, und der Mann, mit dem sie telefoniert, ist viel, viel älter. Sie haben sich auf der Internetplattform Knuddels kennengelernt. Er findet sie nett. Also, eigentlich findet er sie sogar süß. Heiß. Geil. Er fragt sie, ob die Bilder hat. Er lobt sie, sie sehe echt toll aus. Und ob man sich denn nicht mal treffen wolle.
Das geht noch eine Weile so weiter, und irgendwann rückt der Mann im Gespräch raus, was er denn eigentlich will.
Und was er will, das dreht einem als Zuschauer den Magen um.
Was RTL am Montagabend seinen Zuschauern zumutete, das war mitunter schockierend. Und widerlich.
Aber es musste wohl sein. Um zu zeigen, was im Internet abgeht, wenn man die 12-Jährigen damit allein lässt.

Am Montagabend gab es das „RTL spezial: Angriff auf unsere Kinder“. Zweieinhalb Stunden lang wurden die Ergebnisse verschiedener Experimente gezeigt. Zwei Frauen und ein Mann um die 20 schlüpften in die Rolle von 12-Jährigen. Sie meldeten sich auf diversen Seiten an und schauten, was passierte.
Sie mussten offenbar in diesen drei Tagen nicht lange warten. Es folgten Anmachen von Männern, Zudringlichkeiten, eindeutige Fotos und Videos. Einer drängte zu einem Treffen und wollte am liebsten noch, dass das Mädchen eine Freundin mitbringt. Es war die Rede davon, dass einer der Männer so was schon öfter gemacht habe.
Alles sehr schwer zu ertragen.

Im Hintergrund saß ein Team, das einerseits die darstellenden Opfer, die mutmaßlichen Kinder, unterstützte – was zu sagen ist, was man besser nicht sagen soll – und wie sie auf die Männer einwirken sollen, ihnen Dinge preiszugeben, die sie überführen könnten. Denn dieses RTL-Experiment auch auch zu polizeilichen Ermittlungen und Zugriffen geführt.

Im Idealfall hat diese Sendung also ein paar Typen, die sich an kleinen Mädchen und Jungs vergehen wollen, dingfest gemacht. Aber es ging auch darum, die Eltern dafür zu sensibilisieren, was mit dem Smartphone alles möglich ist. In einem Beitrag ging es um einen Datenblocker, der dafür sorgt, dass Kinder auf ihrem Handy bestimmte Internetseiten nicht aufrufen können. Denn auch Eltern können Maßnahmen ergreifen, ihre Kinder vor Cybersex-Angriffen zu schützen.

PS: RTL sendete das Spezial zweieinhalb Stunden ohne Werbung. Auch das ist löblich, aber vermutlich wäre in dieser Sendung jede Werbepause vollkommen deplatziert gewesen.

-> Die Sendung bei TV Now


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