SO 03.01.2021 | Netflix
Pünktlich zu Weihnachten haute Netflix seinen nächsten Serienhit raus, und er passt ganz genau in die Zeit der Feiertage, wo man es sich zu Hause gemütlich macht und eine Serie suchtet.
1813 im feinen London. Die Ballsaison beginnt, und Daphne Bridgerton (Phoebe Dynevor) steht nun auch für den Heiratsmarkt offen. Blicke treffen sich auf den Bällen, die Mädchen tuscheln miteinander, einige werden von Herren angesprochen, andere nicht. Königin Charlotte (Golda Rosheuvel) kürt Daphne zu ihrer Favorin. Doch von der Klatschkolumnistin Lady Whistledown, deren Stimme wir nur hören, wird sie kritisiert, weil sie keinen der Männer an sich ran lässt – oder eher: Ihr Bruder Anthony (Jonathan Bailey) weist alle ab.
Um einen lästigen Herren von sich fernhalten zu können, schließt Daphne später mit dem Duke of Hasting, Simon Basset (Regé-Jean Page), den Pakt, so zu tun, als sei bei den beiden Liebe im Spiel.
Aber die beiden merken, dass da wirklich mehr ist, und so wird dann tatsächlich Liebe draus. Aber so einfach ist es dann doch nicht: Denn Simon sagt, dass er keine Kinder zeugen kann, und er will nicht, dass sich Daphne mit ihm das Leben ruiniert. Wird Daphne Simon also wieder verlassen? Und wie weit geht Daphne, wie skrupellos ist sie, wenn es darum geht, ein Kind haben zu wollen?
In der ersten Staffel von „Bridgerton“ (man kann wohl davon ausgehen, dass es weitergeht) tauchen wir acht Folgen lang in die Welt des englischen Adels ein. In der Edelsoap wird geliebt, gestritten, getratscht, und ein bisschen Krimi gibt es auch.
Die Liebelei zwischen Daphne und Simon steht zwar im Mittelpunkt der Serie, steht aber nicht allein da. Zwischen dem Paar geht es um Liebe und Lüge, denn lange erscheint das Hin und Her sehr merkwürdig und unverständlich – erst später wird klar, was eigentlich das Problem ist.
Aber es geht auch darum, neue Wege zu gehen, aus Konventionen auszubrechen. Um die Frage wer liebt wen, und wer darf wen lieben – und wenn nicht: warum nicht?
Das ist modern inszeniert – aber nicht nur das. „Bridgerton“ zeigt, wie divers heutzutage produziert und erzählt werden kann. Da gibt es die dunkelhäutige Königin, was zunächst ungewöhnlich erscheint, in der Serie aber plausibel erklärt wird, und auch sonst gibt es verschiedene Hautfarben im Cast.
Es gibt die Momente des Kopfschüttelns innerhalb der acht Folgen – aber es überwiegt dann doch immer die Neugierde und die Spannung, und das ist ja alles, was eine gute Soap braucht.
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