Mütter machen Porno

MI 22.07.2020 | 20.15 Uhr | Sat.1

Eine Gruppe Mütter starrt auf einen Monitor, auf dem ein Porno läuft. Einer der härteren Art. Die Frauen sind entsetzt, und sie können nicht hinschauen.
Später schaut die Gruppe Mütter einen anderen Porno. Einer, bei dem mit Frauen hart umgegangen wird. Die Frauen sind entsetzt, und sie können nicht hinschauen.
Noch später besucht die Gruppe Mütter einen Pornodreh. Zwei Frauen und ein Mann. Die Frauen sind entsetzt, und sie können nicht hinschauen.
100 Minuten sehen wir Frauen, die entsetzt sind, was sie in Pornos zu sehen bekommen. Aber diese Mütter wollen alles anders machen: „Mütter machen Porno“.

So heißt die neue Dokureihe, die am Mittwochabend bei Sat.1 gestartet ist. So bemerkenswert und fast schon reißerisch der Titel ist – so lahm und langweilig ist das, was tatsächlich zu sehen ist.
Dass das Internet voller Pornos ist, wissen wir. Dass schon Zehnjährige Zugriff auf Pornos haben wissen wir auch, das kann heute keinen mehr erschüttern. Dass es im Netz ist verschiedensten Sex-Spielarten gibt, dass es unfassbar harte, eklige Filmchen gibt, wissen wir auch.
Deshalb hat es schlicht keinen Mehrwert, Frauen minutenlang und immer wieder dabei zuzusehen, wie sie sich über Pornos ekeln, denn wir haben es auch beim ersten Mal verstanden.

Dabei ging es in der Doku auch darum, was es mit Kindern macht, wenn sie schon Pornos sehen können. Aber andererseits ging es auch um Spielarten, um die verschiedenen Porno-Genres, und ein Sexfilm-Produzent konnte sich und seine Filmware gut in Szene setzen – er wolle bald ein ganz Großer in der Branche sein, und da passt es ihm ganz sicher ganz gut in den Kram, dass er und seine Arbeit so prominent in dieser Doku gezeigt wird.
Das alles machte sicherlich einige erst recht neugierig, was diese Doku fast schon ein bisschen merkwürdig anmuten lässt, weil sie damit eher das Gegenteil erreicht.
Dass sich die Frauen darüber aufregen, dass beim Pornodreh mit der Kamera nur aufs männliche Genial gezoomt wird, um zu sehen, was die beiden Damen damit anstellen und nicht das Gesicht des Mannes zeigen, wirkt ein wenig seltsam, denn Frauen sind meist nicht die Zielgruppe solcher Filme. Das kann man ablehnen, das kann man kritisieren – man kann aber auch entsprechende andere Dreh für Filme mit anderen Zielgruppen besuchen.

Die Mütter wollen alles anders machen, einen eigenen Porno drehen – so, wie sie sich einen guten Porno vorstellen. Das Ergebnis ist erst demnächst zu sehen, aber ob das Interesse der Zuschauer so lange anhält, ist fraglich.

-> Die Sendung bei Joyn


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Kommentare

2 Antworten zu „Mütter machen Porno“

  1. ThomasS

    Wenn man bedenkt, dass ich früher nicht mal „Klimbim“ schauen durfte und heute ziehen sich schon die 10-Jährigen im Internet den harten Stoff rein…
    So ändern sich die Zeiten. Was das mit deren Gesteszustand macht … keine Ahnung. Wahrscheinlich nichts Gutes.
    Meinen ersten „richtigen“ Porno habe ich erst mit Anfang 20 bei der Bundeswehr gesehen. Hat mir nix gegeben.

  2. RT

    Mit 18. Das waren noch Zeiten.

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