FR 15.05.2020 | 23.35 Uhr | RTL
Oliver Pocher gehört mittlerweile scheinbar ganz RTL. Er moderiert mehrere Shows, taucht immer mal wieder als Gast auf – und jetzt hat er innerhalb weniger Wochen eine neue Late-Night-Show aus dem Boden gestampft. Und für die Premiere von „Pocher – Gefährlich ehrlich“ gab es sogar noch Schützenhilfe vom quotenstarken „Let’s Dance“.
Seine Sendung ist im Grunde eine Verlagerung ins Fernsehen dessen, was er seit Wochen auf Instagram veranstaltet. Er schaut sich an, was andere im Netz so treiben und tut dazu seine Gedanken kund. So soll offenbar auch seine neue Sendung funktionieren.
Zu Beginn meldet sich jedoch Günther Jauch mit einem vorgezogenen Jahresrückblick auf 2020. Er weist auf die Erfolge Pochers hin, lobt ihn über den Klee – um bald festzustellen, dass das ja alles doch ziemlich dicke sei und dass man da ja doch ziemlich viel von ihm verlange. Ein lustiger Einstieg.
Später startet Pocher ein Gewinnspiel, wenn seine Instagram-Seite zwei Millionen Fans erreicht, ein paar Tausend Likes fehlten ihm noch – aber im Nu waren die erreicht.
Es ging dann um die wirren Aussagen von Attila Hildmann und um einen Arzt, der das Coronavirus runterredet. Das war kein klassischer Stand-Up im Late-Night-Show-Stil, geht aber in die Richtung.
Pochers Frau Amira sitzt am Rand an einem Tisch und wird immer wieder von ihrem Mann angesprochen. An sich hat sie nicht sehr viel zu sagen, sie ist Stichwortgeber und Ansprechpartnerin – also der klassische Sidekick in der Late Night. Und in der Zeit ohne Studiopublikum umso wichtiger für den Moxerator.
„Rent a Pocher“ gibt es auch wieder, sogar mit dem uralten ProSieben-Vorspann. Pocher half in einem Seniorenheim aus. In diesem Einspieler ist er in seinem Element.
„Pocher – Gefährlich ehrlich“ ist wenig überraschend, aber durchaus kurzweilig gewesen. Die Mischung aus aktuellem Geschehen, Influencer-Schau und Rent-a-Pocher-Einspieler könnte funktionieren. Allerdings laufen die weiteren Folgen am eher quotenschwachen Donnerstagabend. Da müssen die Pochers dann alleine die Quoten bringen, die sie brauchen.
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