Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! – Das große Finale 2020

SA 25.01.2020 | 22.15 Uhr | RTL

Da sitzt er nun ganz allein im Fernsehdschungel und kann es nicht fassen: Prince Damien ist am Sonnabend bei RTL Dschungelkönig 2020 geworden. Die Zuschauer haben ihm mehr als 80 Prozent der Stimmen gegeben, da hatten Sven Ottke auf Platz 2 und Danni Büchner auf Platz 3 nicht den Hauch einer Chance. Vollkommen zurecht.

Das war sie also, die 14. Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“. Ja, man könnte in den Abgesang der Medienkritik mit einstimmen und sagen, dass das ja alles total langweilig gewesen sei und man ja nun langsam mal aufhören könnte.
Ich sage: Nö. Wieso auch?
Auch die 2020er-Auflage des Dschungelcamp war wieder unterhaltsam, und sie verlief natürlich nicht so, wie wir das alle vielleicht erwartet haben.

Mit Prince Damien haben die Zuschauer treffsicher den Kandidaten ausgewählt, der im Camp am positivsten war. Er hatte meistens gute Laune, er stellte sich allen Situationen, er spendete Trost, er lachte, er war für die anderen da, er lästerte fast nicht. Er ging lächelnd in die Prüfungen, und er stellte sich den schlimmsten – aber meist eher ekligsten – Herausforderungen.
Damit ist er zwar nicht derjenige, der im Camp für die große Spannung und Aufregung sorgte. Aber bei der Wahl des Königs oder der Königin gelten dann andere Maßstäbe.

Dass es Danni Büchner ins Finale schaffte, war folgerichtig. Sie nervte. Sie nervte unfassbar. Sie redete und redete, sie nörgelte, und immer wieder sprach sie über ihren Mann und wie schlimm alles sei. Die Prüfungen verkackte sie eine nach der anderen. Die Danni-Show. Scheinbar war sie die Hassperson 2020 im Camp. Aber das Blatt wendete sich in Woche 2. Als ihre Mitcamper in ihren Hasstiraden auch mal übers Ziel hinausschossen, da war Danni bei vielen offenbar die Gute. Und dann beginnt so ein Dschungelcamp spannend zu werden oder zu bleiben. Wenn sich Dinge ereignen, die so nicht absehbar waren.

Das gilt auch für Elena. Im „Sommerhaus“ war sie die Unperson, auch ich fand sie furchtbar. Nichts anderes erwartete ich im Dschungelcamp. Aber es kam anders. Klar, sie ist aufbrausend, manchmal unfair, öfter nervig. Aber im Camp zeigte sie auch ihre weiche Seite. Das war spannend. Ein Image drehte sich innerhalb von zwei Wochen.
Sven Ottke war der fröhliche Berliner, manchmal motzend. Marcus, der Schrotthändler, hatte ein wenig die Klugscheißer-Rolle, aber er gehörte eigentlich immer zu den Egal-Campern.
Dann gab es noch Randfiguren wie die Ex vom Wendler, von der man sich natürlich mehr erhofft hatte. Dazu Models und Ex-Bachelor-Leute. Ach ja, und ein Ex-Minister, der aber schon nach einem Tag aus gesundheitlichen Gründen raus musste. Günter Krause hätte sicherlich eine andere Note reingebracht.

Vielleicht hat das Dschungelcamp seinen Zenit überschritten. Dass dessen Zeit aber abgelaufen sein könnte, ist Unsinn. Auch in der 14. Staffel funktionierte die Show. Sie war unterhaltsam, Sonja und Daniel weiter unschlagbar, die Bearbeitung im Schnitt und mit der Musik wieder hervorragend. Trash, aber gut gemachter Trash. Vielleicht hätte man die Spendenaktion für Australien noch ein bisschen mehr in den Fokus rücken können.
Und mit „Die Stunde danach“ gab es noch ein echtes Live-Highlight im Programm von RTL und RTLplus. In der kleinen fröhlichen Show herrschte oft Anarchie und Ausgelassenheit und spontane Albernheit, wie man sie nur noch selten erlebt.
Und das alles abschaffen? Das Dschungelcamp muss uns den grauen Januar, die tote Zeit nach Weihnachten und Neujahr weiter versüßen. Ich freue mich auf 2021!


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert