SO 05.01.2020 | 20.15 Uhr | Das Erste
Ein Toter.
Nun gut, ein „Tatort“ ohne einen Toten würde vielleicht nicht so gut funktionieren. Wenn allerdings Nick Tschiller ermittelt, und es ist nur ein Toter zu beklagen, dann ist das eher wenig. Da gab es schon 19 Tote in 90 Minuten.
Aber Nick Tschiller ist auch nicht mehr derselbe Nick Tschiller wie 2016.
Sehr viel Zeit ist vergangen, seit dem Til Schweiger als Nick Tschiller das letzte Mal am „Tatort“ ermittelt hat – fast vier Jahre, um genau zu sein. Im Januar 2016 liefen zwei Filme, im Februar 2016 startete der Kinofilm. Die Quoten waren rückläufig, der Kino-„Tatort“ war ein Flop.
Bis Januar 2020 dauerte es nun, bis die Geschichte weitergehen konnte.
Nick Tschiller ist ruhiger geworden. Auf der Insel Neuwerk kümmert er sich um Jugendliche. Schluss mit der Ballerei, wo er doch sowieso schon auf sein polizeiliches Disziplinarverfahren wartet.
Dann aber kommt sein ehemaliger Kollege Gümer (Fahri Yardim) auf die Insel – mit einem jungen Mann im Schlepptau, dessen Bruder erschossen worden ist. Auf Neuwerk soll er heimlich unterkommen. Aber natürlich ist alles dann nicht so, wie es anfangs schien.
Vom Actionkrimi ist kaum noch was übrig geblieben. Neue Autoren, vermutlich ein kleineres Budget, und überhaupt der Wille jetzt einiges anders zu machen, nachdem die letzten drei Filme nicht mehr so gut bei den Zuschauern ankamen. Zwar nuscheln sich Tschiller und Gümer weiterhin durch den Film, aber die Story war einigermaßen interessant und entwickelte sich später in eine unerwartete Richtung. Damit hebt sich Til Schweiger mit seinem „Tatort“ zwar weniger von seinen Kollegen ab, aber wie heißt es so schön: Einfach mal runterkommen. Vielleicht gibt ja Nick Tschiller in den nächsten Krimis wieder mehr Gas…
-> Der Film in der ARD-Mediathek (bis 5. Juli 2020)
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