You are wanted

seit März 2017 | Amazon Prime

Lukas Franke – ein Bombenbauer? Bei der Polizei geht man davon aus, dass er es sein könnte. Nicht umsonst taucht sie bei Lukas auf, um eine Gefährdungsansprache auszusprechen.
Dabei ist der Familienvater da scheinbar reingeschlittert. Er wird gehackt. Jemand hat sich in sein Computer-Netzwerk geschlichen. Dieser Jemand schreibt Lukas‘ Lebensgeschichte um, schickt ihm Pakete, erpresst ihn – und bringt seine Familie in Gefahr.
Lukas ist verzweifelt – und handelt. Er versucht es jedenfalls.

„You are wanted“ ist die erste deutsche Eigenproduktion von Amazon Prime. Und irgendwie scheint es, als ob auf den Medienseiten im Internet und in den Zeitungen jede Streamingserie hymnisch gefeiert wird – als ob Serien dort an sich immer besser wären als Serien im herkömmlichen Fernsehen.
In diesem Fall besteht der Hype insbesondere aus Matthias Schweighöfer. Er spielt die Hauptrolle, führte Regie und ist Mitproduzent.
Seit Mitte März kann die Serie bei Amazon Prime abgerufen werden.

Und tatsächlich: Die Serie ist grundsätzlich mindestens interessant. Wirklich gut ist sie aber leider nicht. Gar nicht mal wegen des ständigen Product Placements. Es sind einfach gewaltige Logiklöcher, die da klaffen. Da herrscht Chaos in dem Hotel (dessen Name und Umfeld natürlich sehr oft zu sehen sind), weil es keinen Strom gibt und sich Kongressteilnehmer aufregen, und der Hotelmanager Lukas tüdelt nach hause, um seinen Geburtstag zu feiern. Dass dieser Lukas anfangs nicht mal dran denkt, zur Polizei zu gehen, wenn er gehackt wird. Dass er stattdessen zu irgendwelchen windigen Computerfreaks rennt, von denen man als Zuschauer nicht weiß, wer die sind, woher er die kennt und überhaupt. Dass er nach Frankfurt fliegt, das aber irgendwie nach Hamburger Hafen aussieht.
Von so einigen gestelzten, gehauchten und akustisch schwer verständlichen Dialogen mal abgesehen. Karoline Herfurth als Empfängerin der erpressten Ware spielt teilweise erschreckend schlecht – kennt man von ihr nicht.

„You are wanted“ sieht aus wie ein Hochglanzprodukt, es ist auch durchaus edel komponiert, wenn auch die Videooptik manchmal billig aussieht. Inhaltlich steht die Serie aber manchmal auf ziemlich schwachen Beinen.
Immerhin: Man möchte trotzdem wissen, wie es weiter geht. Geflasht wird man aber nicht.


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