Die Geschichte eines Abends

FR 23.09.2016 | 0.00 Uhr (Sa.) | NDR fernsehen

Keine Talkshow, sondern eine Doku über einen gemeinsamen Abend.
Oder so ähnlich. Aber wie auch immer: „Die Geschichte eines Abends“ ist spannendes Fernsehen! Und wie das immer so ist mit spannendem Fernsehen, läuft es eher in den Randbereichen, in diesem Fall am späten Freitagabend um Mitternacht im NDR.

An so einem Abend passieren schon mal ungewöhnliche Dinge: Während die Runde in einem Ladenlokal um einen Tisch sitzt, alle plaudern, öffnet sich plötzlich die Tür, und ein (vermutlich) Obdachloser bitte um eine Flasche heißes Wasser. Da schauen sich erst mal alle irritiert an, irgendwie beschaffen sie ihm dann auch das Wasser. Weil dann aber die Pizzalieferung kommt und sie nicht einfach vor dem Mann essen wollen, überlassen sie ihm eine der Pizzen.
Das sei nicht geplant gewesen, wie Gastgeber Dirk Stermann versicherte.

Für einen Abend kamen bei Dirk Stermann vier Leute zusammen: Komikerin Carolin Kebekus, „Tagesschau“-Moderatorin Linda Zervakis, Schauspieler Ralf Richter und Sänger Roberto Blanco. Sie treffen sich, laufen durch Hamburg zum Italiener und dann noch in eine Karaoke-Bar. Im Mittelpunkt steht gar nicht so der Talk, sondern das Drumherum. Das Beobachten, was sie sich wie und wo erzählen. Das ist spannend und zudem auch gut zusammengestellt und geschnitten. Allerdings erscheinen 45 Minuten dafür etwas kurz.
Dennoch kommt einiges rüber: Dass Roberto Blanco seinen Job ernst nimmt, liebt und Spaß daran hat. Und dass er damit klar kommen muss und auch klar kommt, wenn ihn Leute auf privates ansprechen. Dass Linda Zervakis es pervers findet, wenn Promi-Frauen drei Tage nach einer Geburt schon wieder präsent sein wollen und das als normal propagieren. Das sind auch die Momente, wo man den fünf Leute dort an den Lippen hängt, wo das Format dann doch gern mehr Gesprächsfreiraum lassen könnte.

Wie überhaupt „Die Geschichte eines Abends“ toll ist, aber noch viel mehr Potenzial hat.


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