Der ARD-Check

MO 19.10.2015 | 21.00 Uhr | Das Erste

Das ARD-Wunschkonzert! Warum eigentlich gibt es das wunderbare ARD-Wunschkonzert nicht mehr?
Es gibt wirklich einiges, was die Gebührenzahler an der ARD stört. Dass sie die Gebühren zahlen müssen, auch wenn sie gar nicht ARD schauen wollen. Dass unfassbar viel Geld für Fußball ausgegeben wird. Dass Fehler in der Nachrichtenberichterstattung passieren.

Am Montagabend konnten sich die ARD-Zuschauer in der ARD zur ARD äußern: „Der ARD-Check“ lief live im Ersten.
Am Anfang kamen die Leute aus dem Publikum zu Wort. Die wirklich drängenden Probleme: Das ARD-Wunschkonzert. Könnte man doch bitte wieder zeigen (ach, nein, lieber nicht!). Oder dass so viele Trailer im Programm gezeigt werden.
Kein Wunder, dass sich die Intendanten von NDR und WDR, Lutz Marmor und Tom Buhrow zunächst köstlich amüsierten.

„Der ARD-Check“ war eine merkwürdige Ansammlung von Eigenlob, Rechtfertigung, noch mehr Eigenlob und Schwachsinn.
So heulte sich die „Tatort“-Kommissarin Sabine Postel darüber aus, dass für die Reihe immer weniger Geld und damit immer weniger Drehtage zur Verfügung stünden. Jammern auf sehr hohem Niveau, und ihre Chefs mussten ihr erst mal deutlich machen, dass man einerseits fordert, die Gebühren nicht zu erhöhen (sie wurden unlängst – seltsamerweise, wie ich finde – gesenkt), aber andererseits mehr Geld für den „Tatort“ will. Man könne doch woanders sparen, so Frau Postel. Ja, gern, aber wo?

Ein anderer Herr meinte, dass ja der WDR ganz schön aufgebläht sei – diese vielen Lokalstudios. In der Tat leistet sich der WDR da was, aber den Aufschrei will ich hören, wenn der WDR beginnt, auch nur ein Lokalstudio zu schließen – oder überhaupt irgendwo an der Regionalberichterstattung zu sparen.
Und natürlich wird bemängelt, dass sich die ARD zu sehr nach der Quote richte. Gut und schön, aber in derselben Sendung nörgelte TV-Kritiker Hans Hoff, dass Das Erste ja schon wieder mies im Marktanteil-Ranking dasteht. Na, was denn nun?
Logisch ist das alles nicht.

Dabei gäbe es Probleme, die wirklich angegangen werden müssten: Die hohen Pensionszahlungen, die immer mehr Geld verschlingen. Die ständigen Kampfprogrammierungen zwischen ARD und ZDF. Die zu kurze Bereitstellung von TV-Inhalten in den Mediatheken. Die miese Koordination zwischen den ARD-Anstalten, die Behäbigkeit in der Planung. Die nicht vorhandene Reklame für die eigenen Spartensender.
Aber darum ging es beim ARD-Check nur am Rande. Schade.
Na ja, wenigstens haben wir noch mal über das ARD-Wunschkonzert gesprochen. Dagmar Berghoff und Max Schautzer wird kurz warm ums Herz geworden sein. Sie stünden bestimmt noch mal bereit für ein Comeback…


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