Vier sind das Volk

FR 26.09.2014 | 23.05 Uhr | ZDF

Eines muss man dem ZDF ja lassen: Die sind stur.
Mit der „heute show“ hat das Zweite jeden Freitagabend eine hohe Zuschauerzahl und vor allem viel mehr junge Zuschauer als sonst. Eigentlich könnte man meinen, dass das ZDF an diesen Erfolg gern anknüpfen möchte.
Stattdessen läuft „aspekte“. Wenn das Kulturmagazin direkt nach der Satireshow beginnt, flüchten mehr als zwei Drittel der Zuschauer. Und dann wundert man sich beim ZDF, dass danach, gegen 23.50 Uhr laufende, durchaus innovative und jugendaffine Serien, reihenweise floppen.

Aber beim ZDF denkt man nicht daran, einen anderen Sendeplatz für „aspekte“ zu finden. Was natürlich zum einen daran liegt, dass für „aspekte“ selbst der Sendeplatz nach der quotenstarken „heute show“ gar nicht so schlecht ist. An einem anderen Wochentag nach 23 Uhr wäre es vermutlich schwieriger, eine Million Zuschauer zu erreichen.

Diesmal aber lief nach der „heute show“ eine weitere Comedy: „Vier sind das Volk“. Das ZDF versucht es dann doch mal mit einem einigermaßen passenden Nachfolgeprogramm. Relativ betulich zwar und viel weniger witzig als es eigentlich sein könnte, aber immerhin der Versuch, ein weiteres Humorangebot zu etablieren. Und damit so wenig Zuschauer wie möglich wegschalteten, machte es das ZDF ganz clever.
Wenn Oliver Welke in der „heute show“ nicht „Tschüss“ gesagt hätte, dann wäre der Sendungswechsel kaum aufgefallen. Der Abspann fiel weitgehend weg, der Applaus lief mehr oder weniger durch – und schwupp lief bereits die nachfolgende Show. Wer zwischendurch weggenickt war, dürfte sich gewundert haben.
Mal sehen, ob’s der Quote geholfen hat oder ob trotzdem der „aspekte“-Fluchtreflex eingesetzt hat.


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