phoenix vor Ort: Aktuelles zur Lage in der Ukraine

DI 18.02.2014 | 21.00 Uhr | phoenix

Die politische Lage in der Ukraine scheint erneut zu eskalieren. Auf dem Maidan-Platz in Kiew greift die Polizei gegen die Demonstranten durch. Mehrere Feuer brennen.
Der Sender phoenix berichtete in zwei Sondersendungen von „phoenix vor Ort“ über die Ereignisse in Kiew.

Bei Twitter im Internet regte sich unterdessen mal wieder Protest. In Kiew herrsche eine brisante politische Lage, und Das Erste zeigt Arztserien, und im ZDF gibt’s Humtata-Karneval. Sondersendungen? Fehlanzeige.
Und da war sie wieder, die Welle der Empörung, die wieder mal in dem Satz gipfelte: „Und dafür zahlen wir Gebühren.“

Ja, genau. Dass phoenix zweimal sein Programm unterbrochen hat, um aus Kiew zu berichten, dafür zahle ich meine Gebühren. Auch dafür, dass der „Report“ im Ersten live nach Kiew geschaltet hat.
Die überwiegende Twitter-Meinung jedoch war, dass Das Erste und das ZDF ihre Programme hätten unterbrechen müssen. Ein „Brennpunkt“ hätte mindestens drin sein können.

Hätten man machen können, ja. Aber was hätte man zeigen sollen. Die Totale vom Maidan in Kiew. Ein Reporter, der nicht mehr machen kann, als zu sagen, was er sieht?
So bitter das klingt: Es ist schlimm, was in Kiew passiert, aber im Laufe des Abends gab es dazu wenig Neues zu sagen.
Die „Tagesschau“ berichtete aus Kiew. Danach gab’s auf n-tv Live-Bilder. Später auf phoenix. Was Neues ist in der Zeit nicht passiert, außer dass man sehen konnte, dass es immer noch brennt auf dem Maidan.

Die „Tagesthemen“ brachten die Zuschauer im Ersten dann wieder auf den aktuellen Stand – der allerdings kaum anders war als zwei Stunden vorher in der „Tagesschau“. Dass sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen unglaubwürdig macht, nur weil es nicht ständig aus Kiew berichtet, dem würde ich keineswegs zustimmen. Zumal phoenix eben jene Updates lieferte, und dafür ist der Sender auch da. Die Lage erforderte es aber wohl kaum, dass auch die Hauptprogramme ihre Sendungen unterbrechen. Und wer doch permanent ein Auge auf die Ereignisse in der ukrainischen Hauptstadt haben möchte, für den gibt es die Livestreams im Internet.


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Kommentare

Eine Antwort zu „phoenix vor Ort: Aktuelles zur Lage in der Ukraine“

  1. ThomasS

    Wer sich unbedingt ein eigenes Bild der Lage machen möchte, der soll halt selbst nach Kiew reisen! Was könnten ARD und ZDF auch tun, außer Bilder zu zeigen und im Studio Experten zu inerviewen, die uns verraten, was wir als informierte TV-Zuschauer eh schon wissen! Die Opposition unter Vitali Klitschko kämpft gegen die Regierung Janukowytsch, die auf Duck des Kremls eher in Richtug Moskau tendiert, während die Bevölkerung in Richtung Westen in Gestalt der Europäischen Union strebt! Und warum auch nicht! Selbst in Mioskau sind inzwischen längst Coca-Cola und MacDonalds vertreten, womöglich hat sich dort sogar bereits Starbucks etabliert! Aber warum behandelt man dann in Moskau die Ukraine, als hätte es die letzten 25 Jahre nicht gegeben und als wäre das immer noch ein Satellitenstaat der SU!

    Bemerkenswert finde ich allerdings auch, dass sich die EU da weitgehend bedeckt hält! Die müssten doch eigentlich froh sein um jeden Ostblockstaat, der um Westbindung bemüht ist. Stattdessen hält man sich an Regierungschef Janukowytsch. Und wenn der halt nicht will, findet man es in Brüssel zwar schade, findet sich aber auch kurzerhand damit ab!

    Ich denke, der Wunsch vieler Zuschauer nach einer Extra-Sendung auf den öffentlich-rechtlichen Hauptkanälen (z.B. ein ARD-Brennpunkt oder ein ZDF-Spezial) ist weniger dem Bedürfnis nach Neuigkeiten geschuldet als vielmehr dem Wunsch, man möge die Ereignisse ernst nehmen! Und ich würde dringend dazu raten, das auch tatsächlich zu tun!

    Janukowytsch wird sich als Marionette Moskaus langfristig eh nicht halten können! Und dann heißt der neue Mann in der Ukraine höchstwahrscheinlich Vitali Klitschko! An dessen Stelle würde ich aber den Deibel tun, mich nochmal auf die „WETTEN DASS“ Couch zu setzen! Dass Brüssel Klitschkos Kampf für mehr Dermokratie verraten hat, ist eine Sache! Dass das deutsche Fernsehen in dieselbe Kerbe haut, ist nochmal eine ganz andere!

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