push – das Sat.1 Magazin: Peiner Facebook-Blitzer

DO 18.10.2012 | 19.30 Uhr | Sat.1

Christina V. ist ein Opfer. Dabei hat sie doch gar nichts Böses getan, sagt sie. Christina V. ist jedenfalls ziemlich fertig und verwundert, sauer und überhaupt.
Bei Facebook gibt es eine Seite, in der alle Blitzer der Region rund um Peine bekannt gegeben werden. Nicht von der Kreisverwaltung, sondern von Privatpersonen.
Davon kann man halten, was man will. An sich ja ein netter Service.
Und natürlich werden diese Blitzer von den Nutzern gern kommentiert, so hat das Christina V. auch gemacht. „Die spinnen doch, ey, am liebsten würde ich die mit Eiern beschmeißen“, hat Christina V. geschrieben. So erzählte sie es bei Sat.1.
Blöd nur, dass auch die Kreisverwaltung bei Facebook mitliest und das Christina V. per Brief auch mitgeteilt hat. Man droht ihr nun den Idiotentest an.

Christina V. ist empört. Sie ist empört, dass eine Behörde auf einer öffentlichen Seite mitliest, wenn sie über Blitzer pöbelt. Sie ist empört, dass sich auch eine Behörde mal wehrt. Sie ist so empört, dass sie diverse Interviews gibt, mit Zeitungen, mit dem NDR und für das Sat.1-Magazin „push“, das den Beitrag am Donnerstagabend ausstrahlte.
Natürlich sind alle Berichterstatter auf Christinas Seite. Diese doofe Behörde, heißt es da. Die Mitarbeiter hätten wohl zu wenig zu tun. Auf die Idee, mal darüber zu berichten, dass gerade bei Facebook und bei solchen Themen offenbar viele Leute das Hirn ausschalten und ihren Mist reinschreiben, ohne über eventuelle Konsequenzen nachzudenken, das sagt keiner.
Rechtlich kommt der Kreis Peine mit der Idiotentest-Androhung nicht durch. Witzig ist diese Aktion aber dennoch, die künstliche Aufregung darum eher peinlich.

PS: Das Magazin „push“ ist Geschichte. Am Donnerstag lief die letzte Folge. Wurde aber auch Zeit.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

7 Antworten zu „push – das Sat.1 Magazin: Peiner Facebook-Blitzer“

  1. ThomasS

    Heutzutage darfst du nicht mal mehr den Sinn bestimmter Einzelregelungen hinterfragen, sonst wird dir gleich ein Idiotentest angedroht. Also hält man besser seine Klappe.
    „Witzig“ wäre nicht unbedingt das Wort, das mir dazu einfallen würde. Mir würde eher sowas wie „bedenklich“ oder „traurig“ in den Sinn kommen.

    Wohlgemerkt: Die meisten Geschwindigkeitsbegrenzungen, die mir im Straßenverkehr begegnen, halte ich für sinnvoll und angebracht, etwa vor einer Kreuzung, einer Schule oder einem Kindergarten. Und natürlich darf auch kontrolliert werden, ob diese Regelung eingehalten wird. Wenn aber solch eine Begrenzung ohne Zusatz auf freier, gerader Strecke erfolgt, dann fehlt mir hier irgendwie die Transparenz. (Wobei ich die Regel selbstredend trotzdem einhalte.) Und wenn dann gerade dort ein Blitzer lauert, dann hat das für mich durchaus ein gewisses G’schmäckle. Macht mich das jetzt aber zum Kandidaten für eine MPU?!? Wie du schon richtig sagst: Nö! Die Gedanken sind frei und unterliegen nicht der StVo. Aber manchmal reicht ja auch schon eine offizielle Androhung. Wenn das Humor sein soll, dann ist es ein sehr – ähm – merkwürdiger Humor. Somit stelle ich mir als Bürger die Frage, ob hier nicht die Kompetenz ganz anderer Leute mal auf den Prüfstand gestellt werden sollte.

  2. RT

    Tja, dann sind wir ja, wie fast immer, unterschiedlicher Meinung.

  3. ThomasS

    Stimmt. In diesem Fall wäre ich allerdings dankbar für eine nähere Erläuterung. Findest du Verkehrsregeln generell sinnvoll … auch dann, wenn sich dem Betroffenen, dem Autofahrer, der Sinn dieser Regeln nicht erschließt? Oder schiebst du generell einen Hass auf Kraftfahrer?

  4. RT

    Steht doch alles im eigentlichen Text.
    Wenn du dich an die Verkehrsregeln hältst, können dir die Blitzer doch wurscht sein.

  5. garri

    Huch, gute Erklärung…und richtig !
    Wenn wir schon mal dabei sind, manchmal wäre ich gerne Politesse und würde die Verkehrsregeln durchsetzen, im ruhenden Verkehr.
    Wie faul sind manche Kraftfahrer die bis zur Sparkasse fast reinfahren, die auf Radwege parken oder auf abgesengten Meter, die Fußgänger, Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen da sind. Überall wird gestanden..und ich werde Jeden der falsch parkt und mich und meine Familie daran hindert vernünftigt über die Strasse zu kommen, ansprechen und ihm darauf hinweisen, das es ein abgesengter Bordstein ist….
    wenn das nicht hilft werde ich mir etwas Anderes einfallen lassen.
    Nun kann Mann und Frau von mir denke was sie wollen, wenn man einmal angefahren wurde und die Knochen kaputt sind, ist man sauer über Autofahrer die Verkehrsregeln nicht kennen.

  6. ThomasS

    @RT: Recht hast du!
    Hinterfrage bloß niemals die Gegebenheiten, sondern richte dich nach ihnen, so widerwärtig und unsinnig sie dir auch insgeheim erscheinen mögen. Nur so kommst du gut durchs Leben! Na, wohl bekomm’s!

  7. RT

    Nein, Thomas, ich bin wirklich der Allerletzte der Begegebenheiten hinterfragt, das ist nun wirklich nicht meine Art. Ich nehme sowas immer hin, so unsinnig das Leben auch nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert