DO 05.04.2012 | 18.30 Uhr | Das Erste
Deutsche Serien sind piefig, bieder, einfach unmodern. So lautet das Klischee. Dummerweise wird dieses Klischee viel zu oft bestätigt. Wie zum Beispiel am Donnerstagabend beim Start der neuen Schmunzelkrimi-Reihe „Alles Klara“.
Schon allein dieses Wort: Schmunzelkrimi. Da möchte man schreiend wegrennen. Aber genau dieses Genre will die ARD im Vorabendprogramm des Ersten etablieren. Unter der Marke „Heiter bis tödlich“ laufen dreimal in der Woche Krimireihen aus verschiedenen Regionen Deutschlands. Bislang hat das aber nicht funktioniert. Die Zuschauer ignorieren nicht nur „Gottschalk live“ weitgehend, sondern auch die … hüstel … Schmunzelkrimis.
„Alles Klara“ war, schon bevor die neue Serie auf Sendung ging, zum Scheitern verurteilt. Bislang hat keine der neuen Krimireihen gute Quoten erreicht.
Allerdings gibt es auch nur wenig Gründe, „Alles Klara“ ein zweites Mal einzuschalten – wenn man mal von Hauptdarstellerin Wolke Hegenbarth absieht. Aber leider bedient Das Erste mal wieder alle Klischees.
Die Reihe spielt im Harz, und weil das in der Provinz liegt, müssen die Ermittler natürlich auch alle ein bisschen dämlich sein. Weil: Provinz, Dorfmoppis, doof. So lautet das Credo. Dazu die übliche Haha-lustig-Hintergrundmusik, und die schon zigmal gesehene „Laie zeigt’s den doofen Polizisten mal, wie es geht“-Story.
Das ist zwar wirklich manchmal zum Schmunzeln, aber gleichzeitig auch so verstaubt, als wenn aus Versehen ein 1995 geschriebenes Drehbuch verfilmt worden wäre.
Andererseits: Bei dem Begriff „Schmunzelkrimi“ sollte man auch kein modernes Fernsehen erwarten. Schade um Wolke Hegenbarths Talent.
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