MI 28.03.2012 | 23.30 Uhr | Sat.1
Da blickt die Medienwelt gespannt auf Thomas Gottschalk und seine quotenschwache ARD-Vorabendshow, und dann das: Sat.1 setzt „Die Harald Schmidt Show“ ab. Die letzte Folge läuft am 3. Mai.
Auch wenn die Einschaltquoten in der Tat verheerend waren, gerechnet hat damit niemand. Es schien ruhig zu sein rund um die Show. Aber hinter den Kulissen muss es gebrodelt haben.
Schon am Dienstag hat sich so was angedeutet. Schmidt machte in einem Einspieler einen sehr bösen Seitenhieb auf Sat.1 – das „Sat.1zelmännchen“, ein extrem fetter, rülpender Mann, dessen Bauch sich in den Sat.1-Ball verwandelte.
Unschuldig ist Harald Schmidt an dem Quotendesaster nicht. Seine ersten Shows nach seiner Rückkehr ins Privatfernsehen waren erschreckend schlechte, langweilige Sendungen. Das hat sich geändert. Inzwischen kommen Olli Dittrich, Pierre M. Krause, Jan Böhmermann als regelmäßige Side-Kicks. Die Themen sind witziger, Schmidt wirkt motivierter.
Aber wen man einmal vergrault hat, bekommt man als regelmäßigen Zuschauer so schnell nicht wieder. Thomas Gottschalk kennt das Problem.
Und Sat.1? Zwei Wochen nach dem Aus der „Harald Schmidt Show“ folgt schon das Aus für die Champions League auf diesem Sender. Sat.1 wird mehr und mehr zum Ramschladen. Die Late Night wird ab Mai sicherlich mit vielen packenden „24 Stunden“-Reportagen in der Dauerwiederholungsschleife bestückt. Fette Leute, dicke Titten, Stricher und Nutten – oder eben noch ein paar Serien-Wiederholungen. Oder was auch immer für Wiederholungen. Gescriptete Dokusoaps als Massenware, ein paar Ami-Serien, und fertig ist der Lack. Der Lack, der bei Sat.1 so ziemlich ab ist.
Schreibe einen Kommentar