DO 05.01.2012 | 6.00 Uhr | RTL
Bei den Privatsendern sind sie mächtig sauer. Bundespräsident Christian Wulff wollte sein, ähm, Befreiungsinterview nur den Journalisten von ARD und ZDF geben. Und die Journalisten von den Privaten finden das nicht in Ordnung.
RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel sagte zur „Bild“: „Mit dieser bewussten Beschränkung auf die beiden großen öffentlich-rechtlichen Sender schließt der Bundespräsident Millionen Menschen in unserem Land, deren Hauptinformationsquelle RTL aktuell ist, schlichtweg aus.“
Das ist eine mehr als erstaunliche Aussage. Peter Kloeppel glaubt also, dass Millionen Menschen nicht in der Lage sind, mit dem Finger die Fernbedienung zu benutzen. Peter Kloeppel hält seine Zuschauer also für bekloppt.
Gut zu wissen.
Aber die Aussage Kloeppels ist auch aus einem anderen Grund erstaunlich: Wo hätte denn das 21-minütige Interview mit Wulff laufen sollen? Um 20.15 Uhr anstelle der Informationssendung „Der Bachelor“? Oder doch eher um 0.30 Uhr nach dem „Nachtjournal“?
Nur weil der böse Christian Wulff RTL nicht beim Interview dabei haben wollte, musste das investigative Nachrichtenmagazin „Punkt 6“ am Donnerstagmorgen nach vier Minuten über die Affäre Wulff ewig lange Promiklatschberichte ausstrahlen. Dazu Reportagen über entführte Kinder und packende Beiträge über die bald startende „DSDS“-Staffel. All das hätte RTL nicht senden müssen, wenn Wulff nicht so bockig gewesen wäre.
Ja, Herr Kloeppel, is‘ klar.
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