SA 12.03.2011 | 20.45 Uhr | Das Erste
Dieser 12. März 2011 stand ganz im Zeichen des drohenden Super-GAU in den japanischen Atomkraftwerken. Wäre es da angesichts der Erdbeben- und Flutkatastrophe pietätslos gewesen, den „Musikantenstadl“ zu zeigen? Das Erste verzichtete auf die Ausstrahlung der Liveshow – genauso wie der federführende ORF2 und das Schweizer Fernsehen. Sie wurde aufgezeichnet und soll später gesendet werden.
Dass die ARD am Sonnabend keinen „Musikantenstadl“ zeigte, war richtig – auch wenn das mit Pietät wenig zu tun hatte. Die Show wäre mit fast drei Stunden einfach zu lange gewesen. Drei Stunden ohne Informationen aus Japan, das wäre angesichts der brisanten Lage in Japan einfach eine zu lange Zeit gewesen. Und unterbrechen kann man so eine Show auch schlecht – zumal das wegen der zeitgleichen Ausstrahlung in Österreich und der Schweiz auch gar nicht funktioniert hätte.
Stattdessen lief zur besten Sendezeit die hochinteressante Doku „Tschernobyl – Der GAU und die Ohnmacht der Politik“. Sie zeigte, wie die Politik und die Menschen in Deutschland 1986 auf den GAU in der Ukraine reagierte. Die Sowjets haben damals erst sehr spät und spärlich über die Katastrophe informiert. Da fragt man sich natürlich, warum die Japaner das 2011 eigentlich anders machen sollten. Angesichts der vielen widersprüchlichen Meldungen liegt die Vermutung nahe, dass die offiziellen Stellen mehr wissen, als sie sagen.
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