SA 06.11.2010 | 20.15 Uhr | ZDF
Bei „Wetten, dass…?“ scheinen sie langsam, aber sicher nervös zu werden. Zu recht: Ganze 660.000 Zuschauer mehr hatte die ZDF-Show als die „Supertalent“-Konkurrenz bei RTL. Bei den jungen Zuschauern ist Gottschalk inzwischen nur noch zweite Wahl.
Dummerweise gehen Konzeptkorrekturen oft nach hinten los.
Am Sonnabend holte Thomas Gottschalk zu Beginn seiner Show nicht nur einen, sondern gleich fünf Gäste auf seine Couch. Mit der Folge, dass er sich fahrig von einem zum andern drehte und noch belanglosere Fragen stellte als sonst – und er schließlich mit niemandem so richtig ssprach. Atze Schröder kam gar erst zwei Stunden später überhaupt zum Zuge, war davor nicht mehr als Kulisse.
Die Show bekam keinen Drive, stattdessen wirkte alles sehr steif und steril. Ein echter Abschaltgrund.
Aber mal davon abgesehen: Momentan ist „Das Supertalent“ einfach die aufregendere Show. Sie zeigt Menschen, die spannende und sehenswerte Dinge können – und welche, die eher untalentiert sind. Aber es sind extrem abwechslungsreiche Stunden. Wenn RTL das Ganze nicht durch Effekte und Schnitte unnötigerweise aufmotzen würde, gäbe es nichts zu meckern.
„Wetten, dass…?“ dagegen hat seinen Glanz verloren. Wirklich gute Ausgaben werden seltener. Und das seltsame ist: Keiner weiß, warum das so ist. Die Wetten sind oft nicht unspannend, die Musikacts beachtlich. Aber das Gequatsche dazwischen wirkt oft aufgesetzt, verkrampft. Es hat keinen Fluss, keinen roten Faden. Songcontest-Sieger Lena mag ganz nett sein, zu sagen hat sie leider gar nichts. Wetteinlösungen sind lapidar (na Wahnsinn, Denzel Washington muss ein Lied ansagen, uijuijui). Und wenn das Gewusel dann noch so unübersichtlich-öde wird, machts gar keinen Spaß mehr. Vielleicht sollten die Sofagäste mehr eingebunden werden ins Geschehen.
Vielleicht wird’s ja inhaltlich das nächste Mal schon wieder besser. Konkurrenzlos wird „Wetten, dass…?“ jedoch nie wieder sein. Es wird eng für die Show.
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