FR 13.03.2009 | 3.00 Uhr (Sa.) | NDR fernsehen
Es gibt Leute, die behaupten, dass sich die „Tagesschau“ in den vergangenen Jahrzehnten überhaupt nicht geändert hat. Doch diejenigen sollten sich mal in der Nacht die Sendungen aus dem Jahr 1989 ansehen (oder aufnehmen).
Im Gegensatz zur „Tagesschau“ von 1989 kommen die heutigen 20-Uhr-Ausgaben richtig flott daher. Der Aufmacher der Sendung vom 14. März 1989 war die Koalitionsbildung in Berlin. Das Besondere: Mehr Frauen als Männer im Senat. Zu dieser Zeit einzigartig.
Es folgen fünf (!) ausschließlich vorgelesene Meldungen von Sprecherin Ellen Arnhold. Politiker, die zu einem Thema etwas zu sagen würden heute in bewegten Bildern ihren Senf abgeben. 1989 ist das nur verlesen worden. Vier Minuten nichts anderes als die Sprecherin. Heute unvorstellbar.
Fast am Ende der Sendung: die Folgen eines Erdbebens in der DDR. Die Erschütterungen in Thüringen seien bis nach Frankfurt/Main spürbar gewesen. Dazu zeigte die „Tagesschau“ von der „Aktuellen Kamera“ des Fernsehens der DDR übernommene Bilder eines fast zerstörten Ortes. Heutzutage käme so ein Beitrag wahrscheinlich sehr viel früher in der Sendung.
Die „Tagesschau“ von 2009 ist sehr viel moderner von 1989. Spannend sind die Rückblicke aber dennoch – schon allein, weil das Jahr 1989 an sich hochinteressant war.
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