SO 15.02.2009 | 14.15 Uhr | 3sat
Der eine oder andere hat es vielleicht mitbekommen: Robert Stromberger ist gestorben. Wer nicht weiß, wer das ist, sollte mal am Sonntagnachmittag bei 3sat reinschauen. Dort läuft nämlich „Diese Drombuschs“, die Serie, die ich bis heute zu den besten aus Deutschland zähle. Sie lief von 1983 bis 1993 im ZDF und fuhr astronomische Einschaltquoten ein. Als 1994 die letzte Staffel lief, schalteten pro Folge um die 15 Millionen Leute das ZDF ein. Die anderen Sender, selbst die parallel laufende „Tagesschau“, konnten einpacken.
Die Serie handelt von der Familie Drombusch aus Darmstadt – übrigens auch der Heimatstadt Strombergers. Vera und Siggi führen ein Antiquitätengeschäft, er ist Lokalpolitiker, sie braves Hausmütterchen, der Laden läuft nebenher. Kinderzoff. Hausbau. Verzocktes Geld. Intrigen. Polizistenprügel. Adoption. Korruption. Demenz. Entführung. Liebe, Leidenschaft und so weiter.
Das klingt nach einer normalen Serie. Wahrscheinlich ist sie es auch aus heutiger Sicht, hier und da natürlich auch ziemlich bieder und altbacken. Für die damalige Zeit aber durchaus kontrovers. Die Serie packte Themen an, die nicht alltäglich waren. Dramen, die oftmals gesellschaftlich relevant waren.
Und auch wenn die Dialoge oft ein bisschen gestelzt wirkten… es war toll. Spätestens die letzten beiden Staffeln habe ich damals schon „live“ erlebt, inzwischen habe ich die DVD-Box mit allen 39 Folgen (die letzten allesamt in Spielfilmlänge) und sehe sie mir auch gerade wieder an.
Robert Stromberger schrieb „Diese Drombuschs“ und war damit am Puls der damaligen Zeit.
Schreibe einen Kommentar