„Wir werden diesen Mann demaskieren!“ Mit dieser oder ähnlichen Begründungen war der Österreichische FPÖ-Chef Jörg Haider am Wochenende in diversen Sendungen und wurde von deren Journalisten und Gästen regelrecht „auseinander genommen“. Oder auch nicht.
In „Farbe bekennen“ (ARD) machten die beiden Moderatoren wichtige Gesichter und gingen Punkt ßr Punkt ihre Fragen durch. Der „Sieg“ ging an Haider: kein Vorwurf, den er nicht zurückweisen konnte, kein Argument, das sich gegen ihn behaupten konnte.
Selbst die Journalisten, die Haider am Sonntag Vormittag in der ORF 2-“ Pressestunde“ interviewten, sahen ziemlich alt aus. Mit einem breiten Lächeln wies der FPÖ-Chef jede Anschuldigung zurück.
Besondere Aufmerksamkeit und hohe Quoten brauchte Erich Böhme wohl am Sonntag zur Premiere seines „Talk in Berlin bei n-tv. Auch Böhme wollte zeigen, wer Haider wirklich ist. Aber auch er und seine Gäste hatten keine Chance. Schlimmer: Böhme brachte Zitate vor, von denen er nicht mal wasste, woher sie stammen und von denen auch klar war, dass sie nicht von Haider sein konnten, weil sie einfach zu alt waren. Peinlich! Bisher habe ich von Böhme viel gehalten, aber am Sonntag hat er sich eindeutig disqualifiziert. Gerade bei so einem gerissenen Menschen wie Haider, hätte eine bessere Vorbereitung auf die Sendung drin sein müssen.
Und Haider? Kann man dem „netten Jörg“ glauben? Ich glaube jedenfalls nicht, dass das was er sagt und das, was er denkt, das gleiche ist. Jedenfalls hat es keiner der tollen Journalisten geschafft, ihn zu demaskieren. Sechs, setzen!