FR 25.04.2025 | 23.05 Uhr | ZDF
Einmal mit dem E-Roller quer durch Deutschland – von West nach Ost, von Köln nach Chemnitz, in sechs Tagen, 655,6 Kilometer.
Jan Böhmermann hat es getan, vor Ostern.
Wie es gelaufen ist, war am Freitagabend im ZDF auf dem Sendeplatz des „ZDF-Magazin Royale“ zu sehen: „Deutschland – Eine Erfahrung“.
Es sei ihm nicht darum gegangen, eine Reisedoku zu drehen, sagte er vorher. Viel mehr gehe es darum, raus zu kommen. Nicht immer nur zu sehen, zu hören, zu lesen was im Social media alles gesagt und geschrieben wird. Sind die Menschen wirklich so wütend, so hasserfüllt, so negativ und nur am meckern?
Die Doku ist nur gute 30 Minuten lang, was eigentlich total verschenkt ist, weil da so sehr viel mehr Potenzial drin gesteckt hätte. Aber vermutlich war das am Ende eine fixe Idee Böhmermanns, die auch fix umgesetzt worden ist.
Und so rollte er über die Radwege und Straßen, holperte fluchend über Kopfsteinpflaster oder holprige Waldwege oder fürchtete sich auf Landstraße, an denen es gar keine Radwege gibt.
Vermutlich hatten seine Hater gar nicht genug Zeit gehabt, sich zu sammeln oder sich zu verteilen, aber größtenteils hatte es der Moderator mit freundlichen Menschen zu tun.
Sie winkten ihm zu, ein paar fuhren kurz parallel mit ihm mit. Er kam auf Marktplätzen an, führte nette Gespräche, ab und zu waren auch Journalisten vor Ort.
Und er sah viel weniger Deutschlandfahnen als er vorher dachte.
Twitter im wahren Leben begegnete Böhmermann aber auch. In Lüderbach in Hessen wird er von einem Mann gestoppt, der sich ihm in den Weg stellt. Scheinbar hat er auf ihn gewartet, sein Auto parkte neben ihm. Er wollte ihm schon immer mal sagen, dass er das Letzte sei, sagte der Mann. Er bezog sich auf die, seiner Meinung nach, Beleidigung gegenüber dem türkischen Präsidenten. Es sei ein Skandal, dass man von seinen finanziellen Mittel „so was wie Sie“ finanzieren müsse.
Als Böhmermann versucht, ihm zu erklären, was der Hintergrund war, hört der Mann eigentlich gar nicht mehr richtig zu, ihm scheint es nur darum gegangen zu sein, zu sagen, was er sagen wollte.
In Chemnitz, am Denkmal von Karl Marx, ist er von einer größeren Menschenansammlung begrüßt worden.
Einen E-Scooter hat er auf schlechten Wegen geschrottet, anonsten hat das stundenlange Fahren offenbar funktioniert.
Der Erkenntnisgewinn dieser Doku war zugegebenermaßen sehr gering, es war nur ein kleines Streiflicht – interessant und spannend aber trotzdem.
-> Die Sendung beim ZDF (bis 23. April 2026)
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