Glow up – Deutschlands nächster Make-up-Star

DO 22.09.2022 | 20.15 Uhr | zdf neo

Bloß nicht zu normal. Wer ein lahmes Make-up abliefert, wird abgestraft. Wer es dezent mag, hat es schwer, wird fast schon aussortiert.
Das ist eine Erkenntnis einer Beautyshow, die am Donnerstagabend bei zdf neo Premiere hatte: „Glow up“. Riccardo Simonetti sucht mit Experten Deutschlands nächsten Make-up-Star. Und der muss mit knalligen „Gesichtswerken“ überzeugen.

Eine Kandidatin und ein Kandidat gingen mit Make ups ins Rennen, die im Grunde genommen nur aus wenigen Strichen bestanden haben. Sie wurden am schlechtesten bewertet und durften zur Strafe in der nächsten Challenge erst 15 Minuten später anfangen als die anderen. So funktioniert unsere heutige Gesellschaft: Wer nicht mitkommt, wird bestraft, muss sich noch mehr anstrengen, bekommt noch weniger Zeit, schafft es dann vielleicht gar nicht mehr. Ein merkwürdiges Signal nach außen hin.

So richtig interessieren sich die Deutschen aber scheinbar nicht für solche Make ups – denn gerade mal 50.000 Menschen schalteten zur Premiere bei zdf neo ein.
Tatsächlich handelt es sich bei dieser Show aber auch um eine wirkliche Nische, die ihr Publikum suchen muss. Vielleicht ist auch nicht klar genug, dass es dabei nicht um herkömmliche Make ups gehen soll, sondern dass es in dieser Show um wahre Kunst geht, um Kunstwerke. Denn dort werden keine Alltags-Make-ups geschaffen, mit der man auf die nächste Party rennt.

Interessant ist der Cast. Es ist ein schwerhöriger Mann dabei, ein schwuler Mann aus Ghana, der zu Hause nicht geoutet ist, weil man in Ghana für krank gehalten werde. Ein hochsensibler Mann. Und viele weitere sehr unterschiedliche Persönlichkeiten.

Aber dennoch ist „Glow up“ kein Massenprogramm, man würde die Sendung eher auf einem der kleinen privaten Spartensender vermuten. Dennoch entspricht sie durchaus dem öffentlich-rechtlichen Auftrag: Denn es geht um Kunst und auch um Diversität.

-> Die Sendung in der ZDF-Mediathek (bis 22. September 2024)


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