Glück auf einer Skala von 1 bis 10

Sie könnten kaum unterschiedlicher nicht sein.
Louis (Bernard Campan) leitet ein großes Bestattungsinstitut. Der Tod ist sein Geschäft. Er hat ungalublich viel Arbeit. Igor (Alexandre Jollien) ist körperlich behindert, seine Mutter will immer ein Auge auf ihn haben. Er ist Fahrradkurier, er fährt Gemüse aus.
Es kommt zum Zusammenstoß: Louis fährt Igor fast über den Haufen. Aber nur fast: In der Klinik ist klar, dass Igor nichts Schlimmes passiert ist. Aber die beiden kommen ins Gespräch – und weil Igor von seiner Mutter abhauen will, versteckt er sich in Louis‘ Leichenwagen, als der eine längere Tour vor hat.

Es geht um das „Glück auf einer Skala von 1 bis 10“. Denn das loten sowohl Igor als auch Louis immer wieder in diesem französisch-schweizerischen Film von Bernard Campan und Alexandre Jollien aus.
Auf ihrer gemeinsamen Tour lernen beide Männer viel voneinander. Aufrichtigkeit, Herzlichkeit, Fürsorge. All das müssen sie beide für sich lernen. Denn sie haben beide eine Mission.
Toll ist, dass Igor in diesem Film zwar behindert, aber alles andere als mitleiderregend dargestellt wird. Denn eigentlich ist Igor nicht schwach – er will sein Leben leben, und eigentlich packt er es auch ganz gut. Was ihm fehlt: ein guter Freund, der ihn nicht bemuttert. Louis dagegen scheint gefühlsbehindert zu sein – auch wenn der Tod sein tägliches Geschäft ist. Aber auch er scheint keine Freunde zu haben, und in seinem Familienleben liegt auch einiges brach.
Sie dabei zu begleiten, das alles zu reparieren, macht Spaß und geht ans Herz.

-> Trailer auf Youtube

Glück auf einer Skala von 1 bis 10
Frankreich/Schweiz 2021, Regie: Bernard Campan, Alexandre Jollien
X-Verleih, 92 Minuten, ab 6
7/10


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