Endlich wieder Party in der Beat-Fabrik

Nach 27 Monaten Pause eröffnet die Disco wieder – Feier zum 25. Jubiläum – lange Schlange schon eine Stunde vor Einlass

MAZ Oberhavel, 30.5.2022

Marwitz.
Die ersten Gäste kamen wohl schon gegen 19.30 Uhr. In den darauffolgenden zwei Stunden wurde es voll vor dem noch geschlossenen Tor der Beat-Fabrik in Marwitz. Die Schlange reichte bis in die Lindenstraße rein. Um 22 Uhr wurde dann draußen der Countdown gezählt: Drei, zwei eins …“ Es dauerte dann zwar noch eine gute Minute, aber dann öffneten sich tatsächlich die Tore zur Diskothek – und das zum ersten Mal seit 27 Monaten.

Ende Februar 2020 fand in Marwitz letztmals eine Disco statt – dann sorgte die Coronapandemie für eine Zwangspause. Während die Betreiber Susan Beastoch und Tom Wittenbecher anfangs noch davon ausgegangen waren, im Sommer 2020 wieder öffnen zu können – hat es dann doch noch zwei quälende Jahre gedauert.

Lucas Heidel aus Hennigsdorf war dann der erste, der die Beat-Fabrik am Sonnabendabend betrat. „Ich bin hier, um Leute wiederzutreffen. Sitzen, quatschen, feiern“, sagte er. Er wolle, dass das Regionale nicht verloren geht. Sonst sei er in der vergangenen Zeit in Berlin feiern gewesen. Schon vor der Pandemie war er öfter in Marwitz – auch Ende Februar 2020, erzählte der 21-Jährige. „Manchmal so lange, dass man mit dem ersten Bus nach Hennigsdorf zurückfährt, Manchmal fährt man aber auch um 2 oder 3 Uhr noch woanders hin.“
Auch Marie-Sophie Mattner aus Oranienburg gehört zu den ersten Leuten, die reingekommen sind. „Es ist cool, wieder hier zu sein“, so die 22-Jährige. „Auch weil es ja in der Nähe ist.“ Der 19-jährige Moritz Schröder aus Vehlefanz war dagegen zum ersten Mal in der Beat-Fabrik. „Man kennt viele Leute hier.“ Als in Marwitz nicht gefeiert werden konnte, war er in Berliner Clubs oder auf eigenen Feiern, wie er sagte. Ebenfalls auf der Party war Eric Liepe, der bei der TuS Sachsenhausen Fußball spielt und am Sonnabend auch ins Tor traf. „Jetzt sind wir hier, um zu feiern“, sagte er am Sonnabend.
„Es ist eine Rückkehr zur Normalität“, sagte der Hennigsdorfer Kai Tilgner. Er ist eines der „Urgesteine“ in der Marwitzer Beat-Fabrik. „Ich habe hier 1996 schon angefangen, da war da hier noch eine Schuldisco“, erinnerte er sich. Von Anfang an gehört er zur Beat-Fabrik, legte Musik auf, inzwischen ist er Techniker. In den vergangenen zwei Jahren „fehlte ja jedem das Zwischenmenschliche, das hat ganz schön gelitten“, so Kai Tilgner weiter. Bevor es um 22 Uhr los ging habe eine freudige Stimmung geherrscht.

Susan Beastoch rief ihr Team kurz vor der Wiedereröffnung noch mal im Hof zusammen. „Schön, dass ihr da seit“, sagte sie. Für einen Moment erlebten die Anwesenden die Chefin sprachlos. „Und dabei wollte ich euch doch nur die Sachen rund um Fanta und Tonic und Getränkemarken erzählen.“ Am Ende wünschte sie: „Viel Spaß, bis morgen früh!“
Zunächst füllte sich am Sonnabend der Hof, es dauerte etwas mehr als eine Stunde, bis dann auch auf der Tanzfläche so richtig die Post abging. Gegen 23.45 Uhr waren schon etwa 600 Menschen in die Beat-Fabrik gekommen, wie Tom Wittenbecher zu diesem Zeitpunkt an der Kasse nachrechnete. Der Abend sei das Ergebnis von einer zweimonatigen Vorbereitung. „Man glaubt ja nicht, was man alles machen muss“, sagte er. Dabei habe es keine größeren Schwierigkeiten gegeben, „aber es waren viele Kleinigkeiten zu tun. Hier und da war etwas kaputt.“ Was nach 27 Monaten normal ist. „Aber deshalb konnten wir auch noch nicht im vergangenen Monat anfangen, weil da auch die Rüstung noch stand.“

Es war übrigens nicht nur der Tag der Wiedereröffnung der Marwitzer Beat-Fabrik, sondern es war auch der Abend des großen Jubiläums. Die Diskothek ist seit 25 Jahren am Start. „Das hätte ich damals niemals gedacht“, sagte Tom Wittenbecher am späten Abend.
Dieses Jubiläum nahm Sebastian Morgner, der Leiter der MAZ-Redaktion in Oberhavel, um kurz vor Mitternacht zum Anlass, den beiden Beat-Fabrik-Machern zu danken. Am DJ-Pult bekamen Susan Beastoch und Tom Wittenbecher kleine Pokale als Dankeschön für 25 Jahre Beat-Fabrik, aber auch dafür, in der Pandemie durchgehalten zu haben. Die beiden stehen zwar ungern im Mittelpunkt, aber in diesem Moment waren sie durchaus gerührt.

Es war ein Abend, der die Rückkehr zur Normalität und die Tatsache, wieder Party machen zu können, feierte. Getrübt wurde die gute Stimmung am Rande jedoch durch einen Zwischenfall beim Türsteher


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