Wolke unterm Dach

Sie lernen sich über den Wolken kennen: Krankenpfleger Paul (Frederick Lau) hat Flugangst, und während heftiger Turbulenzen versucht ihn die Stewardess Julia (Hannah Herzsprung) zu beruhigen.
Es ist der Beginn einer großen Liebe. Lilly (Romy Schroeder) wird geboren, und alle sind glücklich. Bis Julia während eines Wettlaufens zusammenbricht und stirbt.
Wie soll es nun weitergehen? Für Paul steht fest, dass er sich um seine Tochter Lilly kümmern muss, so gut es geht. Aber schnell merkt er: Das geht nicht so gut. Dabei merkt er nicht, dass nicht nur seine Tochter Unterstützung benötigt. Die denkt, dass ihre Mutter noch lebt, nämlich auf dem Dachboden, unter der Wolke unterm Dach. Und auch Paul kommt an seine Grenzen – in jeglicher Hinsicht.

Wenn das Schicksal zuschlägt, dann gerät die eigene, kleine Welt vollkommen aus den Fugen. Davon erzählt Regisseur Alain Gsponer in seinem Film „Wolke unterm Dach“. Der ist allerdings weniger melodramatisch als man es denken könnte. Denn insbesondere Paul versucht schlichtweg, zu funktionieren. Er muss irgendwie weitermachen, muss am besten alles wegräumen, was an seine Frau erinnert. Er will sich seine Trauer nicht eingestehen, sie nicht zulassen.
Das könnte auch der Grund sein, warum einen der Film relativ lange erstaunlich kalt lässt. So traurig das alles ist, der Film ist es lange nicht. Was vor allem an Pauls Kälte liegt, die ja eigentlich keine Kälte ist, sondern Verdrängung. Aber irgendwann brechen die Emotionen heraus – ein Punkt, an dem auch der Film gleich viel emotionaler wird. Denn für Paul und seine Tochter, für die Familie und Kollegen ist es eine weite Reise, die spannend zu beobachten ist.

-> Trailer auf Youtube

Wolke unterm Dach
D 2021, Regie: Alain Gsponer
Warner, 112 Minuten, ab 12
7/10


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