Reeperbahn in Zeiten des Coronavirus

Gehen sie langsam zu Ende, die Zeiten des Coronavirus? Und das nicht nur, weil wir momentan ganz andere Sorgen haben, sondern auch weil die aktuelle Virusvariante zwar ansteckender ist und quasi nach und nach zur Durchseuchung der Bevölkerung führt, aber eben seltener zu Intensivstation-Aufenthalten führt – gerade wenn man geimpft ist.
Dementsprechend sind die Zahlen zwar extrem hoch – dennoch werden die Maßnahmen mehr und mehr zurückgenommen.

Sonnabendabend, Hamburg, Reeperbahn. Fast merkt man gar nicht mehr, dass es da so was wie einen Coronavirus mit Einschränkungen gibt. Fast, wie gesagt.
Wer in ein Restaurant oder in einen Club will, muss eine Maske tragen. Außerdem muss man seinen Impf-Nachweis oder den Test vorzeigen.
Und deshalb gibt es auf der Reeperbahn wirklich angesagten heißen Scheiß: die Corona-Teststationen. Am frühen Abend bilden sich dort lange Schlangen, und es gibt allein auf dieser Meile gleich mehrere dieser Stationen.

In „Schmidts Tivoli“ sehen wir das Reeperbann-Musical „Heiße Ecke“, ich nach 2016 schon das zweite Mal. Wer rein will, muss auch hier alles nachweisen, was nachzuweisen ist. Drinnen müssen permanent Masken getragen werden, dafür wird aber der Saal wieder komplett gefüllt. Etwas, woran man sich erst mal wieder gewöhnen muss.

Am späten Abend ist die Reeperbahn sehr gut gefüllt. Das Partyvolk ist zurück. Vor einigen der Club bilden sich ewig lange Schlangen. Was auch hier damit zu tun hat, dass jeder überprüft wird – und vermutlich gibt es dort noch Obergrenzen. Vor jedem Geschäft – auch vor Burger King und Co – steht nun Security, die die Reinkommenden kontrollieren.
Ansonsten aber wirkt St. Pauli wie vor der Coronakrise. Auf der Großen Freiheit herrscht Gedränge, und auch im Gedränge hat niemand mehr Masken auf, weil es draußen eigentlich nicht mehr nötig ist. Wobei: Bei dichtem Gedränge eigentlich schon, oder?

Die Polizeipräsenz ist sehr hoch, mehrere Teams sind zu Fuß auf der Reeperbahn und in den Seitenstraßen unterwegs. Vor dem KFC sprechen Polizisten eine junge Frau an, die den Gehweg vor dem Eingang vollkotzt.
Was es scheinbar weniger gibt: Die Anheizer vor den Clubs, die die Leute ansprechen und reinlocken wollen, und auch Prostituierte sind scheinbar weniger unterwegs als früher, wo man ja quasi in jeder Straßenecke angequatscht worden ist.

In anderthalb Wochen fallen auch die letzten größeren Coronaregeln – dann ist nur nur die Maskenpflicht in Innenräumen übrig. Und vielleicht haben wir ja Glück, und das Ende der Zeiten des Coronavirus ist wirklich nah.


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Kommentare

3 Antworten zu „Reeperbahn in Zeiten des Coronavirus“

  1. ThomasS

    Es könnte neue Mutationen geben. Vermutlich solche, die die Virulenz der Delta Variante und die Effizienz der Omikron Variante vereinen. Ich kenne mich mit der Thematik nicht gut aus, aber soweit ich weiß, hat das Virus die Chance zur Mutation nur im menschlichen Körper und nicht in der Luft. Da ist solch eine Menschenamsammlung bestimmt hilfreich.

    Ich befürchte, der Corona Drops ist noch lange nicht gelutscht. Noch immer gibt es kein Heilmittel, weil das Virus noch zu wenig erforscht ist. Dass die aktuelle Omikron Variante recht mild daher kommt, heißt nicht, dass Covid uns jetzt „gnädig gesinnt“ ist, wie manche dumme Leute vermuten. Es handelt sich um ein Virus … das kennt solche Kategorien gar nicht!

    Egal … Hauptsache, man kann sich endlich wieder im Gedränge suhlen. Sei es im Fußballstadion oder im Rotlicht Milieu. Könnte ja sein, dass es für lange Zeit erstmal wieder das letzte Mal ist.

  2. ThomasS

    Eines hat das Virus mit uns gemeinsam: Es kann lernen und sich weiterentwickeln! Und seine Alma Mater ist unser Organismus.

  3. RT

    Es bleibt uns eh nichts anderes, als abzuwarten.

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