Allein, allein! Allein, allein!

Wenn mir die Pandemie eines gezeigt hat, dann, dass es gut ist, nicht in einer Großstadt zu leben. In Zeiten, in denen man eher Abstand halten muss, sich jeden Tag ins volle Gewusel stürzen zu müssen, ist nicht gerade das schönste. Eigentlich fahre ich ganz gerne mit der Bahn, bin gerade auf Bahnhöfen unterwegs – in der Pandemie war es unheimlich.

Aber wie ist es auf dem Dorf, fernab von größeren Orten?
In dieser Woche hatte ich einen Termin in Mildenberg, einem Ortsteil von Zehdenick. Als ich mit dem Auto dorthin fuhr, verließ ich Gransee – und begegnete dort dem letzten Auto, den (vorerst) letzten Menschen. Und ehrlich gesagt, ist mir das auch erst später aufgefallen.
Ich fuhr durch Badingen – kein Mensch zu sehen. Ich bog von der Landesstraße ab, fuhr auf einem Plattenweg nach Mildenberg rein. Niemand zu sehen, von Gegenverkehr ganz zu schweigen.
Inzwischen dämmerte es, ich verließ Mildenberg wieder, weiter in Richtung Hafen. Weiterhin nichts und niemand. Ich erreiche den Hafen, und weil ich den Ort, wo ich konkret hin musste, nicht gleich finde, kurve ich ein dort herum. Keine Menschenseele, und mein Navi zeigt mir einen falschen Ort für die eingegebene Hausnummer an.

Ich finde schließlich das Haus, ich bringe das Interview gut über die Bühne, und zurück geht es in Richtung Zehdenick. Wieder fahre ich die schmale Straße in Richtung Dorf – kein Auto außer mir. Inzwischen ist es dunkel. Ich fahre durch Mildenberg – ohne einem Auto zu begegnen. Tote Gegend.
Aber dann zucke ich zusammen: An einem Haus steht eine ältere Dame vor der Haustür und blickt zu mir. Vermutlich checkt sie, ob sie mein Auto kennt. Auf dem Dorf weiß man ja nie.
Danach begegnet mir das erste Auto übrigens erst wieder am Zehdenicker Ortseingang.


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