Er will weiterhin die Kooperation

Nach der Wahl in Oberkrämer: Wolfgang Geppert bereitet sich vor – BfO gesteht Fehler ein

MAZ Oranienburg, 15.2.2022

Oberkrämer.
Viele Nachrichten haben Wolfgang Geppert seit seinem Wahlsieg am Sonntagabend erreicht. Der Bötzower wird im März neuer Bürgermeister in Oberkrämer. Geppert erreichte 68 Prozent der abgegebenen Stimmen, Carolin Schmiel (BfO) 32 Prozent. Die Amtseinführung könnte am Donnerstag, 10. März, im Rahmen einer außerordentlichen Gemeindevertretersitzung stattfinden. Zumindest ist eine solche an diesem Tag im Sitzungskalender der Gemeinde Oberkrämer eingetragen.

„Ich bin heute ein bisschen matt“, sagte Wolfgang Geppert am Montagmittag. Am Sonntag wurde noch ein wenig gefeiert. Für ihn beginnt damit ein völlig neuer Lebensabschnitt. Ob das schon in seinem Bewusstsein angekommen ist, konnte er am Montag noch nicht so genau sagen. „Aber das war mir ja auch im Vorfeld klar, dass es mein Leben verändert, wenn ich gewinnen sollte.“ Am 24. Februar wird er letztmals als normaler Gemeindevertreter in der Versammlung sitzen. „Das wird dann ein Umgewöhnungsprozess für mich, davon gehe ich aus“, sagte er. Auch als Bürgermeister habe er ein Stimmrecht in der Gemeindevertretung, dann aber mit Beschlussvorlagen, an denen er oft selbst mit der Verwaltung gearbeitet habe. Trotzdem wolle er die Vernunft walten lassen, er wolle kein Gegeneinander. Er wolle weiterhin die Kooperation zwischen Verwaltung und Gemeindevertretern.

„Wir haben im Laufe der letzten Jahre gewisse Fehler gemacht“, räumte Matthias Schreiber, der Vorsitzende der Bürger für Oberkrämer (BfO) am Montag ein. „Daraus müssen wir lernen.“ An den Wahlsieger gerichtet sagte er: „Herzlichen Glückwunsch an Wolfgang Geppert, bei dem Ergebnis ist das absolut verdient. Er hat einen sehr guten Wahlkampf gemacht.“ Dass es künftig keinen BfO-Bürgermeister mehr gebe, dazu sagte Matthias Schreiber: „Egal ob BfO oder Wolfgang Geppert von den Freien Wählern – am Ende geht es immer um Oberkrämer.“ Die BfO wolle da in Zukunft keine Blockadehaltung einnehmen. „Wir werden Wolfgang Geppert genauso unterstützen wie wir jeden anderen Bürgermeister unterstützen würden.“

In den sozialen Medien gab es am Sonntag und Montag weitere Redaktionen. „Herzlichen Glückwunsch zur gewonnenen Stichwahl“, schrieb Sebastian Wolf (Linke). „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für Ihre neue Aufgabe.“ Ein weiterer Glückwunsch kam von Dino Preiskowski (SPD). Bärenklaus Ortsvorsteherin Gundula Klatt (BfO) schrieb bei „Wir in Oberkrämer“ auf Facebook: „Leider hat meine Kandidatin verloren. Dem neuen Mann an der Spitze viel Erfolg beim Verändern.“
„In Oberkrämer wurde nicht über die Leistung des alten Bürgermeisters entschieden, sondern die Frage beantwortet, wer die Fragen und Aufgaben der Zukunft besser lösen kann – und dieses Ergebnis ist doch recht deutlich ausgefallen“, erklärte Carsten Schneider (Volt) im „Oberkrämerreport“ auf Facebook. Jörg Ditt (Grüne), der mit Wolfgang Geppert in einer Fraktion sitzt, schrieb: „Eine glasklare Entscheidung und eine knallharte Klatsche für die BfO und CDU. Meinen herzlichen Glückwunsch an Wolfgang Geppert. Es geht voran in Oberkrämer, weg vom Klüngel, hin zu einer transparenten, vorwärtsgerichteten Politik.“

Ein bemerkenswertes Statement gab Peter Matschke am Sonntagabend ab. Er war bis vor zwei Jahren Justiziar und stellvertretender Bürgermeister in Oberkrämer. Er gratulierte Geppert zum Wahlsieg. Er habe die Art und Weise und auch die Inhalte, „die insbesondere die Kandidatinnen im Wahlkampf an den Mann und/oder die Frau bringen wollten, mit Kopfschütteln und Unverständnis zur Kenntnis genommen. Oft habe ich mich gefragt, was bewegt Bewerberinnen um das Amt eines Bürgermeisters, sich als Engelchen auf einer Kutsche zu präsentieren oder als Zukunftsversion für die Gemeinde Oberkrämer ein Verwaltungsradio einführen zu wollen.“ Er spielt damit auf Carolin Schmiel (BfO) in der Weihnachtskutsche sowie auf die Visionen von Maren Gilzer-Kuhlmann (FDP) an. „Alle diese Aktionen fügen bereits im Vorfeld dem Amt und der Würde der Stellung einer Hauptverwaltungsbeamtin großen Schaden zu.“ Geppert habe auf diese „Effekthascherei“ verzichtet und habe sachliche Gespräche geführt. Er hoffe, die Geschicke der Gemeinde würden in eine Zukunft gelenkt werden, „die losgelöst von Interessen einzelner ,Alphatiere’ und selbstverliebter Funktionsträger in der Gemeindevertretung dem Wohl aller Einwohner und Einwohnerinnen der Gemeinde dienen wird.“ Über das Statement habe sich Wolfgang Geppert gefreut, sagte er am Montag.

Wenn er Bürgermeister wird, dann rückt wohl Janine Gad aus Bötzow von den Freien Wählern in die Gemeindevertretung nach. Rüdiger Pilz könnte Nachrücker im Bötzower Ortsbeirat sein – wenn beide dem jeweils zustimmen.

Peter Leys ist offiziell noch bis 28. Februar im Amt – seinen letzten Arbeitstag im Büro hat er voraussichtlich am 25. Februar.


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