Seit vier Jahrzehnten wird gebohrt

Die Firma Brunnenbau Berger in Sommerfeld feiert Neujahr ihr 40. Jubiläum

MAZ Oberhavel, 29.12.2021

Sommerfeld.
Heute ist die Firma so groß wie nie: 28 Leute arbeiten für das Sommerfelder Unternehmen Brunnenbau Berger. Und in diesen Tagen gibt es etwas zu feiern – am 1. Januar wird die Firma 40 Jahre alt. „Wir haben es jahrelang versucht“, erzählt Firmengründer Klaus Berger. Aber in der DDR eine Gewerbegenehmigung zu bekommen, war nicht so einfach. „Sie kam im November 1981, völlig überraschend.“ Klaus Berger hatte damals eine Frau und zwei Kinder, war viel auf Montage. „Und irgendwann willst du ja mal zu Hause sein.“
Schon sein Vater Max war Brunnenbauer, auch schon dessen Vater. Inzwischen führen Klaus und sein Sohn Brian die Firma. „1982 war ich erst mal alleine, dann kam ein Mitarbeiter dazu“, erinnert sich Klaus Berger. Aber dann ging alles recht schnell. „Ich war der erste im Bezirk Potsdam, der Spülbohranlagen eingesetzt hat.“
Mit der Wende kam zunächst die Angst – wie würde alles weitergehen? „Aber eigentlich hatten wir dann doch nie einen richtigen Einbruch gehabt, wir haben die Wende gut überstanden.“ Ein Problem war in den frühen 90ern eher die Zahlungsmoral, da sei die Firma schon mal auf größeren Geldbeträgen sitzengeblieben. Das hält sich bis heute. „Wirtschaftlich können wir nicht klagen“, sagt Brian Berger. „Die Personalsuche ist das Problem.“

Auch bei Brian Berger (39) war immer klar, „dass ich Brunnenbauer werde“, erzählt er. „Ich bin damit aufgewachsen, als Jugendlicher musste ich auch schon mal helfen“, erklärt er. Im Jahre 2012 machte er seinen Meister, er stieg in die Firma ein. Vor sechs Jahren wurde die GmbH gegründet. Auch Bruder Gil ist Teil der Firma. Brunnenbau Berger ist ein echtes Familienunternehmen. Im Büro arbeitet auch Brian Bergers Ehefrau Wenke. „Ich könnte es ohne meine Frau nicht machen“, sagt er.

Die Firma besitzt momentan mehr als 30 Fahrzeuge, rechnet man die verschiedenen Anhänger mit. „Wir brauchen viel schwere Technik“, sagt Brian Berger. Gearbeitet wird vorwiegend im Raum Berlin-Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern bis runter nach Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der Ablaufplan für die einzelnen Maschinen steht teilweise schon bis zum Herbst 2022 fest. „Das wird auch nicht weniger.“ Es gebe immer weniger Brunnenbau-Betriebe. „Im großen Bereich gibt es nicht mehr so viele“, so Brian Berger. Fragt man, wo die Sommerfelder überall Brunnen gebaut haben, ist die Liste sehr lang. In Kyritz wurden vier Brunnen fürs Wasserwerk gebaut, außerdem für die Wasserwerke in Börnicke, Fürstenberg, in Sachsenhausen ist eine Probebohrung schon fertig, im nächsten Jahr steht Liebenwalde auf dem Plan. 2020 wurden drei Glaskugelbrunnen gebohrt. „Das war auch für uns Neuland.“

Der Standort der Firma war immer Sommerfeld. Los ging es mit dem Büro in der Wohnstube, später standen drei Bürocontainer, auch das Grundstück selbst wurde größer. Zum Jubiläum gibt es einen Umzug nach Hohenbruch. „Die Werkstatt bleibt hier, aber das Büro und der Rest ziehen um“, sagt Brian Berger. „Für mich ist es dann nicht mehr so weit zu fahren“, sagt der 39-Jährige, der auch in Hohenbruch wohnt.

Es bleibt viel zu tun für die Brunnenbauer. Firmengründer Klaus Berger (70) will unterdessen im nächsten Jahr ein bisschen weniger arbeiten. Wobei sein Sohn Brian betont: „Ich kann nicht sagen, dass ich unterm Pantoffel stehe. Das war noch nie so. Wir sind auf einer Wellenlänge.“


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