Legenden: Rosenstolz

SO 26.12.2021 | 21.50 Uhr | mdr-Fernsehen

Ich geh auf Glas.
Schlampenfieber.
Die Schlampen sind müde.
Herzensschöner.
Das sind Songs, die zwischen 1992 und 1998 veröffentlich worden sind. Songs voller Poesie, voller Liebe und Tragik. Lieder, die unter die Haut gehen, und Lieder die an die Jugend erinnern.
Rosenstolz war ein wichtiger Bestandteil dieser Jugend. Lange her.

Der mdr erinnerte am 2. Weihnachtsfeiertag an die Band Rosenstolz. An die Band, dessen Konzert im Berliner Tempodrom (damals noch am anderen Standort) mein erstes war, das ich ohne Eltern und mit Freunden besucht habe. Wenn man diese Songs lange nicht gehört hat, dann kommt bei den Erinnerungen Gänsehaut auf. Und man fragt sich, warum das eigentlich alles zerbrochen ist.

In der Reihe „Legenden“ zeichnete der mdr die Karriere von Anna R. und Peter Plate nach, die zunächst einige Jahre um die Aufmerksamkeit kämpfen mussten, die sie verdient hatten. Erst nach und nach stellten sich kleinere Erfolge ein, und der Durchbruch kam 1998, als Rosenstolz beim deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest teilnahm und sich nur Guildo Horn geschlagen geben musste. Es folgten Auftritte in der ZDF-Hitparade, und die Touren wurden immer größer.

Das alles noch mal vor Augen geführt zu bekommen, ist extrem interessant. Denn erstaunlicherweise ist die Band-Geschichte von Rosenstolz so umfassend noch nie erzählt worden. In der ARD-Mediathek gibt es eine noch etwas längere Fassung der Doku.

Aber warum trennte sich Rosenstolz eigentlich? Lange dachte ich, dass Anna R. die Band gesprengt und verlassen hatte. Aber die Doku erzählt auch davon, wie der Erfolg Peter Plate am Ende auch krank machte. Irgendwann brach er psychisch und körperlich zusammen – nichts ging mehr.
Als Anna und Peter später noch mal für ein Album zusammenkamen, da merkte insbesondere Anna, dass es nicht mehr dasselbe war, und beide beschlossen, das Projekt auf Eis zu legen. Vielleicht gibt es ja im Alter noch ein Comeback.
Zum ersten Mal wurde diese Geschichte in einer Doku so ausführlich dargestellt, und das war gut so, denn sie stellte einiges richtig, beendete so manche falsche Legende.

Heute ist Peter Plate ein überaus erfolgreicher Songschreiber – für andere Musiker, Filme und Musicals. Anna R. hat es schwerer, die singt zwar gerade bei Silly, aber ihre Stimme ist so prägnant, so Rosenstolz, dass alles, was sie macht, daran erinnert. Was einerseits gut ist, andererseits es aber für Fans schwierig macht, sich neuem zu öffnen.

Die „Legenden“-Doku ist auch deshalb so sehenswert, weil man nach mehr als 20 Jahren noch mal einen musikalischen Blick in die eigene Vergangenheit werfen kann. Wo man allerdings auch entsetzt feststellt, wie lange das alles schon her ist…

-> Die Doku (in der Serien-Version) in der ARD-Mediathek (bis 8. Dezember 2022)


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