West Side Story

1961 wurde das Musical „West Side Story“ mit der Musik von Leonard Bernstein das erste Mal verfilmt. Dass es 60 Jahre später eine Neuauflage geben würde – und dass sie von Steven Spielberg verfilmt worden ist, das sorgte für Aufmerksamkeit.
Was hat er dieser Geschichte Neues hinzuzufügen? Wird er der Musik eine moderne Geschichte an die Seite stellen?

Die Geschichte ist bekannt. In den runtergekommenen Straßen von New York haben Jugendgangs das Sagen. Es gibt mitunter wüste Kämpfe und Schlägereien, und es geht um Gebietshoheiten, aber auch um Frauen. Insbesondere zwischen den den US-Amerikanern und den Puerto-Ricanern kommt es immer wieder zu Ärger. Da sind einerseits die Jets, angeführt von Tony (Ansel Elgort), und die Sharks, angeführt von Bernardo (David Alvarez). Beide Gangs wollen ihre Vorherrschaft markieren. Als sich aber Tony in Bernados Schwester Maria (Rachel Zegler) verliebt, wird der Streit auf eine ganz neue Ebene gehoben.

Es ist wirklich schade: Denn Steven Spielberg hat in der Tat nicht mehr als ein Remake des 1961er-Filmmusicals hergestellt. Er hat der Geschichte weder etwas Besonderes hinzuzufügen, noch hat er sie in die Moderne überführt. Das wäre eigentlich das Spannende gewesen – wie man eine solche Geschichte 2021 erzählen könnte.
So fragt man sich dann schon, was Spielberg uns sagen möchte – außer dass man für die Liebe kämpfen sollte und dass Männer ziemlich Idioten sein können.
Wir sehen prollige Typen, die dermaßen aufgeladen sind, dass sie sich ständig prügeln wollen, oder sie machen Frauen an oder beleidigen Ausländer und Randgruppen. Rassismus, Sexismus, Machoprolls.
Das haben wir in der alten Version schon gesehen – aber will man das 2021 noch mal sehen? Wozu? Um sich zu ärgern, wie es im New York der 50er zuging?
Handwerklich ist das ganz in Ordnung. Ansel Elgort als Tony spielt toll – und er wäre sicherlich eins ehr guter moderner Tony gewesen, wenn man das denn hätte haben wollen. Rachel Zegler spielte die verliebte, manchmal etwas naive und von Tony besungene Maria – ihre erste große Rolle.
Es sind meist große Bilder, die Spielberg produziert, oft sehen wir Szenen leicht von oben herab gefilmt, die Tanz- und Gesangsszenen sind annehmbar, aber eben auch erwartbar.
Und wer mit der „West Side Story“ von 1961 wenig anfangen kann, dem wird es 2021 nicht anders gehen.

-> Trailer auf Youtube

West Side Story
USA 2020, Regie: Steven Spielberg
20th Century Studios, 157 Minuten, ab 12
5/10


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