Don’t look up

K.I.Z. und Henning May haben einst gesungen: „Hurra, die Welt geht unter!“ Die interessierten sich wenigstens noch für den bevorstehenden Weltuntergang.
Im Film „Don’t look up“ interessiert sich zunächst nicht mal die amerikanische US-Präsidentin für die nahende Kastastrophe.

Das ist ein Schock. Die beiden Astronomen Kate (Jennifer Lawrence) und Randall (Leonardo DiCaprio) machen eine grauenvolle Entdeckung: ein riesigen Asteroiden. Er ist etwa 10 Kilometer groß. Und er rast direkt auf die Erde zu – in einem halben Jahr ist es so weit. Alles Leben auf der Erde wäre ausgelöscht.
Für die beiden ist klar: Mit dieser Information müssen sie an die Öffentlichkeit. Doch sie bekommen kein Gehör. Weder bei den Medien und schon gar nicht bei US-Präsidentin Orlean (Meryl Streep) finden sie Gehör. Sie werden quasi ausgelacht.
Weil es im Wahlkampf schlecht läuft, und weil davon ablenken will, beginnt sich die Präsidentin dennoch darauf einzulassen. Es sollen Maßnahmen ergriffen werden. Als dann aber ein Unternehmer entdeckt, dass man mit den Stoffen des Asteroiden viel Geld verdienen kann, kommt dann doch alles anders.
Und unterdessen bildet sich die Bewegung „Don’t look up“ – sie wollen nicht glauben, dass da was auf die Erde zurast. Man glaubt der Wissenschaft nicht.

Der Film von Adam McKay wurde bereits vor zwei Jahren angekündigt, aber er scheint inhaltlich fast schon von der Realität eingeholt worden zu sein. Nicht weil auch im wahren Leben keiner an den Asteroiden glaubt. Aber auch jetzt meinen viele Menschen, dass die Wissenschaft in Sachen Corona keine Ahnung habe.
So lustig viele Momente in diesem Film sind, so absurd viele Momente sind, wenn die Präsidentin irgendwie andere Prioritäten hat als die Rettung der Welt oder in einem TV-Magazin alles verlacht wird, weil da halt alles verlacht wird, so traurig ist dieser Film in Wirklichkeit. Weil wir es momentan in anderer Form alles so erleben. Weil die Menschheit im Film sehenden Auges in die Katastrophe rennt.
Leonardo DiCaprio spielt in dem Film einen Wissenschaftler, der an sich und den Menschen verzweifelt. Inklusive Panik- und Schreiattacken – toll gespielt. Meryl Streep sieht man die Spielfreude als Präsidentin an. Timothée Chalamet spielt Kates Freund, zwischen Coolness und Religionsgläubigkeit.
Hinzu kommt ein toller Soundtrack, dazu ein mitunter flotter und interessanter Schnitt.
„Don’t look up“ ist von Netflix produziert worden, dort läuft er nur zwei Wochen nach Kinostart auch schon an. Aber diesen Film sollte man auf der großen Leinwand sehen.

-> Trailer auf Youtube

Don’t look up
USA 2021, Regie: Adam McKay
Netflix, 142 Minuten, ab 12
8/10


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