Sorry Angel

MI 01.12.2021 | 20.15 Uhr | arte

Aids. Irgendwie redet in Coronazeiten kaum noch jemand über dieses Virus, das in den 80er-Jahren für viel Angst und Schrecken gesorgt hat. Am 1. Dezember 1981 wurde Aids in den USA erstmals als Krankheit anerkannt. Das ist nun 40 Jahre her, und es hat sich viel getan – aber es dauerte. Lange.
Anfangs als „Schwulenseuche“ verschrien, war aber in der Tat insbesondere in der Community der schwulen Männer die Angst besonders groß – denn am Anfang war absolut unklar, wie es eigentlich zu dieser Krankheit kam, wie man sich anstecken konnte.
Und selbst 40 Jahre danach ist Aids nicht heilbar, aber immerhin gibt es Medikamente, die die Viruslast auf Null drücken können, um dennoch gut weiterleben zu können. Aber dennoch ist man nicht geheilt. Aber im Gegensatz zur Coronavirus-Forschung dauerte es beim Aids-Virus extrem lange, bis die Forschung voran kam – weil halt vermeintlich nicht alle Betroffen waren, sondern nur „diese Schwulen da“.

Aids hat viel Leid gebracht, und davon erzählte auch der Film „Sorry Angel“, der am Mittwochabend im Rahmen eines Aids-Themenabends bei arte zu sehen war.

1990 in Frankreich: Der Schriftsteller Jacques verliebt sich in den gut 15 Jahre jüngeren Arthur. Der 22-Jährige kann sich eine Zukunft mit seinem Freund vorstellen, hat aber den Eindruck, dass diese Liebe, diese Wichtigkeit einseitig ist.
Dabei stimmt das gar nicht zwingend. Aber Jacques weiß: Es wird keine Zukunft geben. Er hat Aids, und es ist klar, dass er nicht mehr lange leben wird. Doch Arthur will sich trotzdem auf ihn einlassen – er will das Leben nehmen, wie es kommt. Das Jetzt genießen.

Das Drama von Christophe Honoré ist so bewegend, weil es an eine Zeit erinnert, in der an Aids Erkrankte noch regelrecht wegstarben. Auch Jacques verliert einen Freund. Es sind bittere Momente. Und bittersüß – wenn Arthur versucht, Jacques wieder ein Leben einzuhauchen, das er offenbar nicht mehr hat, dann ist das so rührend wie traurig. Und es führt vor Augen, dass auch eine Krankheit wie Aids nicht aus den Augen verloren werden darf.

-> Der Film bei arte.tv (bis 30. Dezember 2021)


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