Hannes

Sie sind Freunde. Schon immer. Fast wie Brüder. Hannes (Johannes Nussbaum) und Moritz (Leonard Scheicher). Sie planen gerade eine große Weltreise. Gerade sind sie wieder mit ihren Motorrädern unterwegs. Hannes hat sich bereiterklärt, mit Moritz‘ leicht defekten Maschine zu fahren – eine schicksalshafte Entscheidung. Auf einer bergigen Straße verunglückt Hannes schwer. So schwer, dass er ins Koma fällt.
Moritz macht sich große Vorwürfe. Ist er schuld an dem Unfall? Immerhin war es seine Maschine, mit der Hannes fuhr. Auch seine Freunde und Hannes‘ Eltern machen ihm Vorwürfe – direkt oder ohne Worte.
Und Moritz fährt jeden Tag in die Klinik, um bei Hannes zu sein – sein bester Freund muss einfach irgendwann aufwachen. So lange wird Moritz Hannes‘ Job als Pfleger übernehmen…

Schon Rita Falks Roman „Hannes“ war ein Buch, das man so schnell nicht weglegen konnte – spannend und hochemotional. Lustig und tieftraurig. Hans Steinbichler führte nun die Regie bei der Filmversion des Stoffes, Autorin Rita Falk schrieb auch am Drehbuch mit. Dass sich Roman und Film in einigen Punkten unterscheiden, ist kein Hindernis.
„Hannes“ feiert vor allem die Freundschaft, die tiefe, innige Freundschaft. Denn Moritz und Hannes bildeten mit zwei weiteren Freunden eine echte Clique, die alles machten – aber zwischen den beiden Jungs ist das Band noch stärker. Spätestens als Moritz‘ Mutter starb und sein Vater daran zerbrochen war, wurde Moritz in Hannes‘ Familie aufgenommen – sie waren wie Brüder.
So gibt es auch im Film lustige und rührende Momente. Denn wenn Moritz versucht, in Hannes‘ Job klarzukommen, den er zeitweise übernehmen will, dann ist das natürlich nicht immer einfach.
Als Patientin in der Klinik ist übrigens letztmals Hannelore Elsner zu sehen – der Film wurde im Herbst 2018 schon gedreht, Elsner starb 2019.
Auch wenn es erst mal nicht so scheint: Aber „Hannes“ ist vor allem eine Ode auf das Leben. Auf das Weiterleben und Nach-vorne-blicken.

-> Trailer auf Youtube

Hannes
D 2019, Regie: Hans Steinbichler
Studiocanal, 91 Minuten, ab 12
9/10


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