Squid Game

FR 19.11.2021 | Netflix

Netflix hat mal wieder seinen Serien-Hype. Das Problem ist nur: Bei Netflix weiß man nie genau, was das bedeutet. Wenn es heißt, die „Squid Game“ sei innerhalb der ersten vier Wochen von 142 Millionen Netflix-Accounts aufgerufen worden, bedeutet das nur wenig. Wie lange und wie viele Folgen wurden gesehen – man weiß es nicht. Und wie das in Deutschland aussieht, weiß man schon gar nicht.
Dennoch ist aber klar: Gerade unter Jugendlichen hat die südkoreanische Serie offenbar eine große Bekanntheit – mit Folgen.

Gi-hun ist hochverschuldet. Glücksspiele haben ihm das Genick gebrochen. Da kommt ihm eine Einladung gerade recht, bei einem Spiel viel Geld gewinnen zu können.
Es wird ein großes Geheimnis darum gemacht, worum es denn gehen könnte. Vor Ort muss er aber feststellen: Er ist nicht allein. Mit ihm kämpfen 455 andere Männer und Frauen um das Geld.
Klar wird auch: Es wird mehrere Spiele geben, immer werden weitere Mitspieler disqualifiziert.
Spiel 1: „Rotes Licht, grünes Licht“. Die Mitspieler müssen in fünf Minuten einen Fläche überqueren. Sie dürfen sich aber nur bewegen, wenn eine Roboterpuppe sich wegdreht und „Rotes Licht, grünes Licht“ singt. Dreht sie sich wieder um, und jemand bewegt, kommt es zur Disqualifikation.
Das Grauenvolle erfahren die Spieler erst im Spiel: Disqualifikation heißt, man wird erschossen. Sofort.
Heißt: Man gewinnt ganz am Ende das Geld – oder man stirbt.

Dieses Spiel 1, diese erste Folge von „Squid Game“ ist auch schon die fesselnste der neun Folgen. Sie ist fesselnd, aber auch abstoßend. Denn die brutale, gewissenlose Gewalt lässt einem den Atem stocken. Die restlichen Folgen ziehen sich teilweise ein wenig dahin, erst später nimmt die Spannungskurve wieder zu.
Das Besondere an dieser Serie ist die Unerbittlichkeit. Die Ausnutzung von Menschen in Not. Aber auch, dass man beobachten kann, wie die Mitspielenden mit der Lage umgehen. Bünde schmieden. Sich helfen – aber auch Abgrenzung und Verstoßung. Gunst und Missgunst. Alle menschlichen Abgründe.
Das sorgt für Furore. Auffallend sind die völlig in Pink gekleideten, gesichtslosen Aufseher. Die sind mitunter sogar bei Jugendlichen und Kindern (!) zum Karnevalshit geworden. Dabei ist die Serie zu recht ab 16, aber scheinbar kennen auch Jüngere die Serie sehr gut und feiern sie. Dass scheinbar ahnungslose Eltern das zulassen, dass sie in lustiger Runde gewissen- und Skrupellose Mörder spielen, ist bemerkenswert.
So bemerkenswert, dass die Serie auch über Netflix und Mediendienste hinaus eine Berichterstattung bekommt. Was die Serie natürlich noch bekannter macht und noch mehr Zuschauer zuspült.
Und der Rubel muss rollen: Obwohl es in Südkorea bei solchen Serien nicht üblich ist, dass eine Staffel 2 folgt, bricht „Squid Game“ mit dieser Tradition.

-> Die Serie auf Netflix


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