Tom Kummer: Nina & Tom

Aus der Reihe: Leut‘ gibt’s!
Tom muss Abschied nehmen. Seine Frau Nina wird sterben, der Krebs zerfrisst ihren Körper. Es ist das Ende einer denkwürdigen Zeit, die die beiden miteinander verbracht haben.
Tom erinnert sich an den Anfang ihrer Liebe. Wobei Nina gerade am Anfang niemals von Liebe gesprochen hätte. Nina sah knabenhaft aus, hatte einen strengen Blick. Sie wirkte Kühl und irgendwie abwesend. Und auch uninteressiert. Beim Sex nahm sie sich, was sie brauchte. Fordernd, und es machte den Eindruck, als sei Tom ihr egal.
Sie legte sie mit seinen Freunden an, zog sich deren Hass zu. Sie nahm Drogen, verschwand tagelang und tauchte plötzlich wieder auf.
Die beiden experimentieren. Mit sich, mit dem Leben.

„Nina & Tom“ heißt der Roman von Tom Kummer. Offenbar ist er grundsätzlich autobiografisch. Inwiefern das Beschriebene wirklich so war – unklar.
So liebevoll Tom seine große Liebe beschreibt, so fremd bleibt einem das alles. Nina ist eine extrem schwierige Frau, von liebenswürdig offenbar weit entfernt (nicht für Tom). So spröde die Art der Beziehung, so lau auch das Interesse an dieser Geschichte. Man fragt sich: Was wollen die eigentlich voneinander? Beschrieben werden Enttäuschungen, die Tom nicht von der Liebe abhalten, rauer, schmutziger, harter Sex.
Während Nina lange Zeit ein seelisches Wrack ist, berichtet Tom Kummer von seinen Jobs. In einer merkwürdig nebenbei erzählten Begebenheit, berichtet er von seinem Absturz als Journalist, weil er Interviews erfunden habe. Was er nicht versteht – und auch nicht näher drauf eingeht. Es passiert einfach.
Es ist ein Roman über zwei Menschen, die auf eine seltsame Art unnahbar und oft unsympathisch sind. Was es sehr schwer macht, dieses Buch zu mögen.

Tom Kummer: Nina & Tom
Tropen, 256 Seiten
4/10


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert