Die Golf-Premiere

Seitlich zum Ball stehen. Den Ball mittig zwischen den Füßen. Rücken leicht gebeugt, die Arme gestreckt, den Schläger schwingen lassen. Und dann einmal ausholen und – den Ball treffen, der dann auch sogleich in den Wassergraben plumpst. Mit einem Plumps.

Das erste Mal Golf spielen!
Ich gebe zu, ich war ein bisschen skeptisch, als ich zum Geburtstag einen Gutschein für einen Tag Golf spielen bekommen habe. Denn bislang hatte ich noch nie was mit Golf zu tun. Höchstens mal Minigolf.
Hinzu kommt, dass ich zum Beispiel beim Tischtennis den Ball nicht treffe. Ich sehe ihn einfach nicht.
Dennoch war es nun soweit, wir fuhren zum Golfplatz nach Semlin nahe Rathenow im Havelland. Es ist eine wunderschöne Anlage, die Platz bietet sowohl für Profis als auch für Laien wie uns.

Um sich erst mal einzuspielen – oder einzuschlagen – geht man zunächst auf eine spezielle Fläche, wo man erst mal ordentlich drauflos schlagen kann. Auf der Fläche liegen Hunderte Bälle, wenn nicht Tausende. Denn man muss sie nicht einsammeln, das wird am Abend komplett erledigt. Man bekommt einen Chip für 25 Bälle, und dann wird geübt.
Aller Anfang ist schwer. Entweder sauste der Schläger am Ball vorbei, oder der Schlag löste nur einen sehr kurzen Ballflug aus.
Aber meine Freunde, die schon ein paarmal Golf gespielt haben, konnten mir einige Tipps geben. Die Sache mit dem Durchdrücken der Armee. Wie man den Schläger hält – so, dass mir nicht, wie am Anfang, die ganze Hand wehtat. Auch tat mir anfangs fix der Rücken weh, aber mit der richtigen Haltung kann man das umgehen.
Zumindest habe ich das Sichtproblem beim Golfen nicht. Vermutlich weil man im Gegensatz zum Tischtennis den Ball nicht nur im seitlichen Augenwinkel sieht, sondern durchaus fixiert.

Der Laien-Parcours umfasst neun Löcher, meistens sind es vom Abschlag bis zum Loch 100 bis 200 Meter. Über gut gemähte Wiesen, über stoppelige Rasenflächen, über Ackerflächen, und wenn man Pech hat auch in Sandlöcher. Und über Wassergräben. Das waren die Stellen, wo ich leider je einen Ball opfern musste. Beide landeten unwiederbringlich im Brackwasser. (Pssst: An den Stellen haben wir die nicht ganz so guten Bälle verwendet, und pssst: Nach dem Fehlversuch bin ich einfach auf die andere Grabenseite und habe es kein zweites Mal versucht, Profis machen das natürlich anders).

In der Regel brauchte ich zwischen fünf und um die elf oder zwölf Schläge. Das finde ich für den Anfang okay. Die wichtigste Erkenntnis ist aber: Golfen macht durchaus Spaß. Man ist an der frischen Luft. Man läuft viel. Wenn man mit Freunden spielt, dann gibts was zu erzählen, zu sehen und auch zu lachen – es wird also nicht langweilig. Und davon abgesehen entwickelt man natürlich auch einen Ehrgeiz, und man konzentriert sich auf diese Sache. Es ist also auch eine gute Alltagsabwechslung.
Ich vermute mal, 2022 gibt es eine Neuauflage!


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