Contra

Als die Jura-Studentin Naima Hamid (Nilam Farooq) und der Uni-Professor Richard Pohl (Christoph-Maria Herbst) zum ersten Mal aufeinander treffen, ist das sehr unangenehm. Sie kommt zu spät, er fühlt sich gestört und provoziert sie. Provoziert sie sogar sehr, er beleidigt sie, und die Studenten im Hörsaal protestieren und werfen Pohl Rassismus vor.
Bevor Pohl vor den Uni-Ausschuss muss, schlägt ihm Präsident Lambrecht (Ernst Stötzner) vor, stattdessen mit Naima zu arbeiten – für den Debattierwettbewerb zu trainieren.
Er willigt ein, hat aber keine großen Ambitionen. Und sie auch nicht, auch weil sie ihn hasst.
Dennoch: Sie raufen sich zusammen, und bald feiert Naima erste Erfolge.

Naima lernt, „Contra“ zu geben. So heißt dieser Film von Sönke Wortmann. Contra zu geben muss sie in verschiedener Hinsicht lernen. Einerseits im Debattieren. Im Austausch von Argumenten. Sich auf eine Debatte vorzubereiten. Aber auch Contra zu geben, wenn man sie persönlich beleidigt.
Naima lässt sich auf Pohl ein, und Pohl muss auch bald feststellen, was in dieser jungen Frau steckt, was sie drauf hat, wenn man ihre Fähigkeiten erkennt und stärkt.
Ganz nebenbei beschäftigt sich der Film aber auch mit dem alltäglichen Rassismus. Richard Pohl wird vorgeworfen ein Rassist zu sein. Ist er das wirklich? Oder will er bewusst provozieren, bis an die Grenze? Später wird es Naima während einer Debatte mit echtem, knallharten Rassismus zu tun haben.
Vordergründig dreht sich der Film aber um die Macht der Worte, der Argumente, der Diskussion. Und darum, auf den Menschen zuzugehen, ihn anzuhören. Um ihn zu verstehen – oder um ihn mit Wörtern zu schlagen.

-> Trailer auf Youtube

Contra
D 2020, Regie: Sönke Wortmann
Constantinfilm, 104 Minuten, ab 12
8/10


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